Samsung nimmt Galaxy Note 7 vom Markt
11. Oktober 2016Das koreanische Unternehmen hat dadurch inzwischen buchstäblich fast 12,5 Milliarden Euro an Aktienwert verbrannt: Die Probleme des Herstellers begannen, als Nachrichten die Runde machten, das Samsung-Spitzenmodell gerate beim Aufladen manchmal in Brand. Das war Anfang September.
An diesem Dienstag gab Samsung schließlich bekannt: Die Produktion des Modells wird endgültig eingestellt. Zunächst hatte der größte Smartphone-Hersteller weltweit alle seine Kunden aufgefordert, das Galaxy Note 7 nicht mehr einzuschalten. Auch den bereits eingeleiteten Umtausch der Geräte stellte der Hersteller ein.
Inzwischen war nämlich bekannt geworden, dass auch die Ersatzgeräte eine Gefahrenquelle sein können: Wegen eines qualmenden Galaxy-Modells musste letzte Woche in den USA ein Flugzeug geräumt werden. Auch das angeblich verbesserte Akku war in Brand geraten.
Großkunden steigen aus
Wichtige Großkunden in den USA entschieden sich darauf, das Flaggschiff unter den Samsung-Handys nicht mehr anzubieten. Die US-Mobilfunkanbieter AT&T und T-Mobile USA wollten das Modell nicht mehr austauschen, AT&T bietet Smartphones anderes Hersteller als Ersatz.
"Das alles hat die Marke Note 7 wahrscheinlich gekillt", vermutete Analyst Edward Snyder von Charter Equity Research. Experten rechnen damit, dass ein Rückruf der bisher verkauften 2,5 Millionen Handys dieses Typs sowie ein Verkaufsstopp das Unternehmen 15 Milliarden Euro und mehr kosten könnte. Der Preis für ein Galaxy Note 7s liegt bei rund 800 Euro. Das Unternehmen hatte offenbar mit einem Absatz von bis zu 19 Millionen Exemplaren kalkuliert.
"Wir glauben, dass der Zwischenfall mit dem Note 7s auch die Nachfrage nach anderen Smartphone Modellen von Samsung in Mitleidenschaft ziehen kann", hieß es bein Brokerhaus Nomura. Der Konzern Samsung wird auf einen Marktwert von gut 210 Milliarden Euro geschätzt und hatte Ende Juni rund 62 Milliarden Euro in der Kasse.
ar/ul (rtr, afp)