Sasha Waltz übernimmt Staatsballett
7. September 2016Duatos Vertrag läuft im Juli 2019 aus. Danach übernehmen Sasha Waltz und der Direktor des Royal Swedish Ballet, Johannes Öhmenn, die Leitung des Berliner Staatsballetts. Das teilte Berlins Regierender Bürgermeister und Kultursenator Michael Müller am Mittwoch (7. September 2016) mit. "Das Staatsballett Berlin ist derzeit die größte Ballettcompagnie Deutschlands und Berlins einziges klassisch geschultes Ensemble", erklärte Müller. Mit Waltz und Öhman bekomme Berlin zwei international renommierte Persönlichkeiten des internationalen Tanzes. Sie sollen die ganze Spannbreite des Balletts entwickeln - von Klassik bis zum zeitgenössischen Tanz, erklärte Müller weiter.
Glückloser Duato
Mit Waltz und Öhmann an der Spitze erhofft sich Berlins Ballett- und Theaterszene einen Wiederaufschwung. Denn mit der Wahl Duatos hatten Berlins Kulturpolitiker vor zwei Jahren nicht das glücklichste Händchen gezeigt. Kritiker lehnten den Spanier von vorneherein ab. Auch die freie Szene revoltierte. Duato zeigte sich von dem Widerstand gegen seine Person wenig beeindruckt und versuchte, ein eigenes Repertoire aufzubauen. Die Besuchszahlen waren allerdings nur mäßig. In der vergangenen Spielzeit erreichte das Staatsballett eine Auslastung von etwa 77 Prozent - trotz Publikumsmagneten wie "Schwanensee" oder "Der Nussknacker".
Modernes Theater gefragt
Sasha Waltz wurde immer wieder als Favoritin für den Posten gehandelt. Jetzt hat sie es geschafft. Die 53-Jährige gilt als bedeutendste Erneuerin des Tanztheaters nach Pina Bausch (1940 - 2009). Ihren internationalen Durchbruch hatte die Waltz mit ihrer Tanzkompanie "Sasha Waltz & Guests" bereits 1996. Ihren Namen machte sie sich vor allem mit choreografischen Opern, die Tanz, Gesang und Musik miteinander vereinen. Waltz ist schon mit vielen wichtigen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet worden. In der Berliner Kulturszene spielt sie eine wichtige Rolle und gilt als eine kulturelle Botschafterin der Hauptstadt.
sw/ (dpa)