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Ende der Waffenruhe im Jemen

2. Januar 2016

Sie war immer brüchig, doch nun hat die arabische Militärkoalition unter saudischer Führung die Waffenruhe im Jemen offiziell beendet. Als Grund wurden anhaltende Rebellenangriffe auf saudiarabisches Gebiet genannt.

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Ein Mann steht vor der Ruine einer Fabrik in Jemens Hauptstadt Sanaa (Foto: picture-alliance)
Bild: picture-alliance/Zuma/Xinhua

Die Waffenruhe sei am Samstag um 12.00 Uhr MEZ abgelaufen, erklärte die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz laut der amtlichen Nachrichtenagentur SPA. Die Huthi-Rebellen hätten immer wieder Attacken auf saudiarabische Städte und Grenzposten gestartet, durch die auch humanitäre Hilfseinsätze behindert worden seien, hieß es weiter.

Brüchige Waffenruhe

Mitte Dezember hatten die Bürgerkriegsparteien unter Vermittlung der Vereinten Nationen (UN) einen Waffenstilltand vereinbart - zum einen, um Friedensverhandlungen zu führen und zum anderen, um Nahrungs- und Medizinlieferungen für die notleidende Bevölkerung des Landes im Süden der arabischen Halbinsel zu ermöglichen. Doch stabil war die Waffenruhe nie.

Der Jemen kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Im September 2014 hatten schiitische Huthi-Kämpfer die Hauptstadt Sanaa erobert. Im Januar 2015 setzten sie Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und die Regierung ab. Hadi floh von Sanaa in die südliche Hafenstadt Aden. Als die Rebellen im März auf Aden vorrückten, setzte sich Hadi ins sunnitisch geprägte Saudi-Arabien ab und bat das Königreich um militärische Hilfe.

Friedensgespräche ohne Ergebnis

Saudi-Arabien griff im März 2015 in den Konflikt ein und übernahm die Führung der Militärkoalition, die gegen die Aufständischen vorgeht. Das auch von den USA unterstützte arabisch-sunnitische Militärbündnis, die "Arabische Koalition", bombardierte Stellungen und Waffenlager der Huthis und entsandte im Sommer auch Bodentruppen. Die jüngsten Friedensgespräche für den Jemen Mitte Dezember in der Schweiz brachten keinen Durchbruch.

Ringen um Einfluss in der Region

Die schiitischen Huthi wollen nach eigenen Angaben die Korruption im Jemen und die Ausbreitung der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida bekämpfen. Das sunnitische Saudi-Arabien wirft ihnen dagegen vor, vom schiitischen Iran unterstützt zu werden und mutmaßt einen Versuch des Iran, seinen Einfluss in der Region auszuweiten. Riad betrachtet Teheran als Erzrivalen.

In dem Konflikt zwischen den Huthi-Rebellen und den regierungstreuen Kräften sind nach Angaben der Vereinten Nationen inzwischen rund 6000 Menschen getötet worden, etwa die Hälfte von ihnen waren Zivilisten.

cw/gri (afp, rtre)