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Politik

Saudi-Arabien öffnet sich für Urlauber

27. September 2019

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman will sein Land unabhängiger vom Öl machen. Helfen sollen dabei unter anderem Touristen, die bislang kaum Chancen auf Visa hatten.

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Saudi-Arabien Riad
Eine Verkehrsachse in der saudischen Hauptstadt Riad (Archivbild)Bild: picture-alliance/Bildagentur-online/AGF

Bislang stellte Saudi-Arabien Visa nur für muslimische Pilger, Besucher von Sport- und Kulturveranstaltungen sowie für Geschäftsleute aus. Dies soll sich nun ändern. Das erzkonservative Königreich kündigte an, ein neues Visa-System für 49 Länder auf den Weg zu bringen, um so vor allem Besucher aus China, Japan, Europa und den USA anzulocken. Tourismus-Direktor Ahmad al-Chatib sprach von einem historischen Moment für sein Land. Details zu den neuen Visa-Regeln sollen bei einer Gala am Freitagabend bekanntgegeben werden. 

Mit der Initiative erhofft sich Saudi-Arabien mehr Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft. Bis 2030 soll der Beitrag des Tourismus am Bruttoinlandsprodukt von derzeit drei auf zehn Prozent steigen. Die Zahl der Besucher aus dem Ausland soll sich bis dahin auf jährlich 100 Millionen mehr als verdoppeln. Auch Unternehmen, die in den Tourismus investieren wollen, seien willkommen, heißt es aus Riad.

Mehr Freiheiten für Frauen

Sorgen, die Konflikte mit dem Iran und Rebellen aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Jemen könnten Urlauber abschrecken, trat al-Chatib entgegen. Das Land sei "sehr, sehr sicher", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Auch wandte er sich gegen Bedenken wegen der streng-religiösen Verhaltensregeln, die der Staat zuletzt etwas gelockert hatte. So könnten anders als in der Vergangenheit auch unbegleitete Frauen ohne Einschränkungen ein Visum erhalten. 

Auch die Bekleidungsvorschriften für Urlauberinnen würden gelockert, so der Minister. Angemessene Bekleidung sei aber weiter geboten, auch an den öffentlichen Stränden. Al-Chatib deutete auch an, dass Alkohol weiterhin verboten bleiben. Um die Pläne voranzutreiben und die fehlende Infrastruktur aufzubauen, rechnet der saudische Tourismuschef mit Investitionen von umgerechnet rund 61 Milliarden Euro.

haz/djo (rtr, dpa, afp)