Saudi-Arabiens König Salman bildet Kabinett um
27. Dezember 2018Wie aus den königlichen Dekreten hervorgeht, wurde Außenminister Adel al-Dschubeir, der seit 2015 im Amt war, zum Staatsminister für Auswärtige Angelegenheiten herabgestuft. An die Spitze seines Ministeriums rückte der frühere Finanzminister Ibrahim al-Assaf.
Der neue Außenminister Al-Assaf war vergangenes Jahr Berichten zufolge unter den Festgenommenen einer Verhaftungswelle, wurde aber wieder freigelassen. Die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe haben sich nicht bestätigt.
Neue Minister wurden auch für die Nationalgarde sowie die Ministerien für Information und Erziehung benannt. Neuer Informationsminister wurde Turki al-Schabanah, während der bisherige Amtsinhaber zum Berater des Königs ernannt wurde. Auch in anderen Ressorts sowie auf der Ebene der Provinzgouverneure und bei den Mitgliedern der beratenden Versammlung gab es Personalwechsel.
Schwere politische Krisen
Die Führung Saudi-Arabiens war in den vergangenen Monaten wegen des Mordes an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi international in die Kritik geraten. Der Kolumnist der "Washington Post" wurde Anfang Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul von aus Saudi-Arabien extra angereisten Tätern getötet.
CIA: Thronfolger als Drahtzieher
Eine Reihe von Indizien rückte Thronfolger Mohammed bin Salman - Sohn des Königs - in die Nähe der Tat. Medienberichten zufolge geht auch der US-Geheimdienst CIA davon aus, dass der Kronprinz als Drahtzieher hinter der Tötung steckt.
Die Macht des international unter Druck stehenden Kronprinzen Mohammed bin Salman scheint durch die Änderungen zunächst unangetastet. Er bleibt stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister und steht weiter zwei mächtigen Räten zur politisch-wirtschaftlichen Entwicklung sowie zur Sicherheit vor.
Auch der jetzt abgesetzte Außenminister al-Dschubeir hatte zu der Affäre mehrfach Stellung bezogen. Unter anderem weigerte er sich, den Kronprinzen für die Tat verantwortlich zu machen. Das Image des 33-jährigen Prinzen ist seit der Affäre schwer angekratzt. Bislang gibt es jedoch keine Anzeichen, dass er an Einfluss im Königshaus einbüßen könnte.
ni/se (afp, ap, dpa)