Saudis fangen Huthi-Rakete aus dem Jemen ab
19. Dezember 2017Unter Berufung auf Militärangaben berichtete der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabiya, eine ballistische Rakete sei südlich von Riad in der Luft zerstört worden. Demnach wurde das Geschoss von den Huthi-Rebellen im Jemen abgefeuert. Der Huthi-nahe Sender Al-Masirah berichtete ebenfalls, dass die Aufständischen den Flugkörper abgeschossen hätten. Ein Sprecher der Huthi-Rebellen erklärte auf Twitter, die ballistische Rakete vom Typ Volcano 2-H habe die offizielle Residenz des saudi-arabischen Königs Salman, den Jamamah-Palast, treffen sollen. Die Regierung in Riad erklärte ebenfalls auf Twitter, es habe keine Schäden gegeben.
Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur afp hörte gegen Mittag eine laute Explosion, kurz vor der Bekanntgabe des saudiarabischen Haushaltsentwurfs für 2018. Üblicherweise gibt der König das Budget im Jamamah-Palast bekannt.
Bereits im November und Anfang Dezember hatte die saudische Luftwaffe gemeldet, Raketen aus dem Jemen abgefangen zu haben. Zu Schaden kam beide Male niemand. Als Reaktion auf die Rakete, die die Huthis im November abfeuerten, hatte das Militärbündnis zeitweise eine Blockade über die jemenitischen Flug- und Seehäfen verhängt.
Schwere humanitäre Krise
In dem arabischen Land herrscht wegen des jahrelangen Konflikts und aufgrund einer Dürre eine schwere humanitäre Krise, die durch die Blockade verschärft wurde. Mehr als acht Millionen Menschen könnten laut UN ohne direkte Hilfe verhungern. Insgesamt leiden 17 Millionen Menschen unter einer unsicheren Ernährungslage.
In dem seit drei Jahren tobenden Bürgerkrieg im Jemen kämpfen Huthi-Rebellen gegen die international anerkannte Regierung des Landes. Diese wird von einer saudisch geführten Militärkoalition unterstützt, die in dem Land Luftangriffe fliegt. Das sunnitische Saudi-Arabien will mit dem Einsatz den Einfluss des schiitischen Irans stoppen, der die Huthis unterstützt.
kle/as/se (dpa, rtre, afpe)