Saudis: Hunderte Rebellen aus Jemen getötet
12. Januar 2010Hunderte Aufständische seien getötet worden, nachdem sie ein 48-stündiges Ultimatum zum Verlassen ihrer Positionen bei Al Dschabiri hätten verstreichen lassen, teilte am Dienstag (12.01.2010) der saudische Staatsminister Prinz Khaled bin Sultan im staatlichen Fernsehen mit. Auf eigener Seite seien bei der Offensive nur wenige Soldaten gefallen.
Insgesamt, so der Vizeverteidigungsminister, sind bei den Gefechten mit den Huthi-Rebellen im Grenzgebiet seit Anfang November 82 Regierungssoldaten ums Leben gekommen. Die Saudis hatten bei ihrem Feldzug gegen die Eindringlinge aus dem Jemen auch die Luftwaffe eingesetzt.
Schiitischen Rebellen Dialog angeboten
Im Jemen bot die Regierung nach Berichten über vereinzelte Erfolge bei Militäreinsätzen und Razzien auch den Huthi-Kämpfern noch einmal Gespräche an, falls diese bereit seien, ihre Waffen niederzulegen. "Dialog ist der beste Weg, die Widersprüche zu lösen", erklärte Außenminister Abu Bakr Al Kirbi vor der Presse in Sanaa.
Verhandlungen mit Geiselnehmern?
Al Kirbi berichtete zudem, seine Regierung habe Verhandlungen mit den Entführern einer deutschen Familie aufgenommen, die vor einem halben Jahr im Norden des Landes verschleppt worden war. Wer die Kidnapper sind, sagte der Minister nicht. Die schiitischen Rebellen hatten jede Tatbeteiligung geleugnet.
Erst am Vortag hatte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle bei einem Kurzbesuch im Präsidentenpalast von Sanaa erfahren, dass der Aufenthaltsort der Deutschen und eines ebenfalls entführten Briten jetzt bekannt sei. Demnach befänden sie sich in Saada im Norden des Landes.
Als Folge der Kämpfe im Nordjemen zwischen Regierungstruppen und schiitischen Rebellen sind nach Angaben der Vereinten Nationen seit 2004 rund 200.000 Menschen vertrieben worden. Alleine seit dem Wiederaufflammen der Gefechte in der Provinz Saada im vergangenen August seien etwa 80.000 Menschen geflohen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit. Die Lage in den Flüchtlingslagern in der Region sei kritisch.
Autor: Siegfried Scheithauer (rtr,apn,dpa)
Redaktion: Oliver Samson