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Schalke souverän, Augsburg verzweifelt

Joscha Weber17. September 2015

Schalke 04 startet mit einem locker erspielten Auswärtserfolg in die Europa League und Erzrivale Borussia Dortmund gelingt ein Last-Minute-Sieg. Der FC Augsburg zahlt dagegen Lehrgeld.

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Schalker Jubel in Nikosia (Foto:Reuters)
Bild: Reuters/Y. Kourtoglou

So kann es gehen auf dem vielzitierten internationalen Parkett, das bekanntlich entgegen der Floskel ebenso aus Rasen besteht wie die Plätze in der Bundesliga: Der FC Augsburg zeigt ein starkes Spiel in Bilbao und verliert am Ende dennoch deutlich mit 1:3 (1:1). Warum? Weil trotz spielerischer Überlegenheit, schöner Chancen und einem mutigen Auftritt am Ende nur das Torverhältnis zählt. Und da war Athletic Bilbao klar besser.

Drei blitzsaubere Tore durch Bilbaos beeindruckend effiziente Offensivabteilung besiegelten das Schicksal der mkitreißend kämpfenden Augsburger. "Wir haben alle davon geträumt und hart auf dieses Spiel hingearbeitet. Aber die erfahrenere Mannschaft hat sich heute durchgesetzt", kommentierte der Torschütze zum 1:0 für den FCA, Halil Altintop trocken. Im ersten internationalen Auftritt in der 108-jährigen Augsburger Vereinsgeschichte sah nach Altintops Führungstor alles nach einer dicken Überraschung aus, denn die Bayern spielten weiter munter auf Sieg. Doch den schwäbischen Traumstart in die Gruppenphase verhinderten Bilbaos Torjäger Aritz Aduriz (55./66.) per Doppelpack und Markel Susaeta (90.). Der spanische Supercup-Gewinner, der noch vor rund vier Wochen den FC Barcelona mit 4:0 geschlagen hatte, gewann dank einer deutlichen Steigerung nach der Pause.

Der FC Augsburg überzeugte bei seiner Premiere mit seiner mutigen Spielweise - und verlor doch deutlich (Foto:Reuters)
Gestrauchelt: Der FC Augsburg überzeugte - und verlorBild: Reuters/V. West

Schalke dominant und am Ende im Schongang

Locker flockig und letztlich nie gefährdet war dagegen der Auswärtserfolg des FC Schalke 04 bei APOEL Nikosia auf Zypern. Nach dem schmerzhaften Abschied aus der Champions League überzeugte Schalke auf der kleineren Bühne an diesem Abend auf ganzer Linie. 191 Tage nach dem spektakulären 4:3 bei Real Madrid im letzten Spiel in der Königsklasse trafen Joel Matip per Kopf (28.) und Klaas-Jan Huntelaar (35./71.) für die Königsblauen in der Gruppe K bei Zyperns Meister.

Nach drei Spielzeiten in Folge in der Champions League fiel Schalke der Wechsel in die Europa League nur zu Beginn schwer, dann dominierte der Bundesligafünfte nach Belieben. Nikosia dezimierte sich dann auch noch selbst: Tomas De Vincenti sah wegen unsportlichen Verhaltens (77.) noch Rot. Danach konnte Schalke in den Trainingsmodus zurückschalten und Ergebnis wie Spiel sicher verwalten.

Dortmund dreht das Spiel

Weniger sicher, dafür deutlich spannender war der Auftritt von Borussia Dortmund im Auftaktspiel gegen FK Krasnodar. Der BVB gewann durch ein sehr spätes Tor von Joo Ho Park (90.+2) mit 2:1 (1:1) gegen den Tabellensechsten der russischen Liga. Damit feierte der BVB seinen zehnten Sieg im zehnten Pflichtspiel der Saison - eine beeindruckende Erfolgsbilanz des neuen Trainers Thomas Tuchel.

Joo Ho Park wird von Adrian Ramos stürmisch für sein spätes Tor gefeiert. (Foto:Reuters)
Matchwinner: Joo Ho Park wird von Adrian Ramos stürmisch für sein spätes Tor gefeiert.Bild: Reuters/I. Fassbender

Doch lange sah es aus, als könnte die Serie reißen: Nach elf Minuten hatte Pawel Mamajew die Gäste vor 55.000 Zuschauern überraschend in Führung geschossen - manch einer rieb sich da in der Dortmunder Arena verwundert die Augen. Auch weil Nationalspieler Matthias Ginter dabei sehr unglücklich aussah. Doch eben jener Verteidiger, der als Ersatzspieler 2014 Weltmeister wurde, machte seinen Fehler wieder gut, indem er noch vor der Pause zum Ausgleich traf (45.+1).

Tuchel: "Das war schlampig"

Mehr noch: In der Nachspielzeit der Partie schlug er eine gefühlvolle Flanke in den Strafraum, die Startelf-Debütant Joo Ho Park per Kopf zum 2:1-Endstand verwertete. "Ende gut, alles gut", sagte Sportdirektor Michael Zorc nach dem Abpfiff erleichtert: "Mit den drei Punkten lässt es sich wunderbar leben." Nur sein Coach konnte das nicht: "Wir haben eine ganze Weile gebraucht, um ins Spiel zu finden. Das war schlampig im Passspiel", merkte Trainer Thomas Tuchel kritisch an. Tuchel bleibt eben auch bei glücklichen Siegen ganz, was er ist: ein Perfektionist.

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