Schauplatz Deutschland: Agenten und Spione im Kino
Agentenfilme, die in Deutschland spielen, sind populär. Auch James Bond war schon vor Ort. Regisseur Steven Spielberg hat seinen neuen Film "Bridge of Spies" in Berlin gedreht. Manche Regisseure haben geschummelt....
Tom Hanks: Einsatz in Berlin
"Bridge of Spies - Der Unterhändler" startet jetzt in den deutschen Kinos. Am gleichen Tag, an dem die TV-Serie "Deutschland 83" im Fernsehen läuft. Auch dort steht der Kalte Krieg im Mittelpunkt. Spielberg hat viele Episoden seines Films in der deutschen Hauptstadt gedreht. Der Titel bezieht sich auf die Glienicker Brücke, auf der Austauschaktionen von Spionen aus Ost und West stattfanden.
Der Fall Cicero
Spielberg knüpft mit "Bridge of Spies" an eine lange Tradition an. Filme über Spione aus Ost und West gab es schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Nicht selten wurde dazu an Schauplätzen in Deutschland gedreht. Manchmal wurde aber auch geschummelt: Beim Agenten-Thriller "Der Der Fall Cicero" (1951) verzichteten die Produzenten auf Originalschauplätze und drehten vieles im Studio.
Spion für Deutschland
Es ging allerdings nicht immer nur um den Kalten Krieg. Manche Agentenfilme schauten auch auf die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs zurück. Der deutsche Film "Spion für Deutschland" (1956) mit Martin Held und Nadja Tiller in den Hauptrollen schildert die Auseinandersetzungen zwischen Nazi-Deutschland und den USA. Gedreht wurde damals in Berlin, aber auch in den Vereinigten Staaten.
Spione unter sich
Werner Klinger, Regisseur von "Spion für Deutschland", war auch einer von vier Filmemachern, die 1965 "Spione unter sich" inszenierten. Der Agentenfilm war eine Co-Produktion von Regisseuren aus Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien. Gedreht wurde vor allem in Berlin. Mit dabei: Hollywood-Haudegen Robert Ryan.
Der zerrissene Vorhang
Alfred Hitchcock drehte seinen Spionagethriller "Der zerrissene Vorhang" 1966 in US-Studios. Und doch sind einige Berlin-Szenen dabei. Kamerateams drehten in der deutschen Hauptstadt und schickten die Sequenzen nach Hollywood. Hitchcock montierte sie in seinen Film. Auch deutsche Schauspieler wie Wolfgang Kieling oder Hansjörg Felmy waren dabei - neben Stars wie Julie Andrews und Paul Newman.
James Bond in Berlin: Octopussy
Der 13. Film des populärsten Agenten der Filmgeschichte, James Bond, wurde zu weiten Teilen tatsächlich in Berlin gedreht. Roger Moore war 1983 an der innerdeutschen Grenze im Einsatz: am Checkpoint Charlie, vor der Berliner Mauer und auf der AVUS. Und natürlich im Studio, wo Bond mit schönen Frauen shakerte.
...und der Himmel steht still
1993 drehte Regisseur John Schlesinger an Originalschauplätzen in der deutschen Hauptstadt den Film "...und der Himmel steht still". Mit internationalen Stars wie Isabella Rossellini und Campbell Scott erzählt er eine klassische Kalte-Kriegs-Story aus dem Berlin des Jahres 1955.
Mission: Impossible III
Kein Glück hatte das Team um Regisseur J.J.Abrams und Hollywood-Star Tom Cruise mit dem dritten Teil der "Mission: Impossible"-Reihe. Ursprünglich wollten sie im Berliner Reichstagsgebäude drehen. Doch der Ältestenrat des Deutschen Bundestages lehnte ab: dem Ort solle nicht durch kommerzielle Dreharbeiten die Würde genommen werden. So musste auf den Dreh an Originalschauplätzen verzichtet werden.
The Good German
Auch der Film "The Good German - In den Ruinen von Berlin" (2006) von Regisseur Steven Soderbergh ist ein Beispiel dafür, wie professionelle Studioaufnahmen oft die Wirklichkeit ersetzen. "The Good German" spielt im Berlin der Nachkriegszeit - gedreht wurde in Los Angeles. Allerdings montierte Soderbergh historisches Filmmaterial aus dem richtigen Berlin in sein düsteres Schwarz-Weiß-Werk.
Spy Game
Auch der Spionagethriller "Spy Game - Der finale Countdown" (2001) mit Robert Redford spielt in Berlin. Hier verzichteten die Macher ebenfalls auf einen Dreh in der deutschen Hauptstadt. Stattdessen filmten sie in Budapest und gaben die ungarische Metropole als Berlin aus. In einigen Szenen kann man das auch erkennen - im Hintergrund tauchen Ansichten auf, die es in Berlin nicht gibt.
Codename U.N.C.L.E.
Aktuell läuft in den Kinos auch die Agentenkomödie "Codename U.N.C.L.E.". Viele Szenen spielen im geteilten Berlin der 1960er Jahre. Henry Cavill spielt einen amerikanischen Agenten im Wettstreit mit einem russischen Spion. Das Berlin der '60er ist stimmungsvoll nachgezeichnet - und stammt doch ausschließlich aus dem Computer! Ein Triumph digitaler Technik.
Homeland
Tatsächlich in Berlin wurde vor kurzem die populäre TV-Serie "Homeland" gedreht. Die amerikanische CIA-Agentin Carrie Mathison verschlägt es in der fünften Staffel der Serie in die deutsche Hauptstadt. Inszeniert wurde in den Babelsberger Studios und in Brandenburg.
Schauplatz Glienicker Brücke
Steven Spielberg hat seinen neuen Agentenfilm an Originalschauplätzen in Berlin gedreht. Schließlich ist die legendäre und geheimnisumwitterte Brücke in der Hauptstadt verantwortlich für den Titel des Films: "Bridge of Spies". Manchmal sind Originalschauplätze eben trotz aufwendiger Studioaufnahmen oder ausgefeilter digitaler Computerspielereien nicht zu toppen.