Schimon Stein: Scharons Hoffen auf die "Road Map"
7. Januar 2006Deutsche Welle: Was bedeutet das Ausscheiden Scharons für die israelische Politik?
Schimon Stein: "Es ist zu früh, um jetzt hier zu einem Urteil zu kommen über eine hypothetische Frage. Wie auch immer, Ministerpräsident Scharon war und ist die beherrschende Figur in der israelischen Politik in den letzten Jahren gewesen. Er ist eine Person, die für einen Weg steht. Und wie auch immer die Zukunft aussehen wird, glaube ich, der Weg, für den er steht, ist von der Mehrheit der israelischen Bevölkerung akzeptiert. Und das ist: den jüdischen und demokratischen Charakter des Staates Israel für immer abzusichern."
Welche Auswirkungen hat es auf den Friedensprozess mit den Palästinensern?
"Also, ein echter Friedensprozess war es ja eben nicht. Scharon, nachdem er eingesehen hatte, dass wir keinen Partner mit den Palästinensern vorläufig haben, hat sich zu einem einseitigen Schritt entschieden. Aber nach diesem Schritt hat er klipp und klar gesagt, dass das eigentlich nicht der Weg der Zukunft ist. Und auch nicht, wenn wir einen Frieden abschließen wollen, denn zum Frieden brauchen wir einen Partner. Aber wie auch immer, ich glaube, es lässt sich nur weiter wünschen, dass es uns gelingen wird, nach diesem einseitigen Rückzug die Rahmenbedingungen zu schaffen. Das war auch Scharons Hoffnung, um wieder auf der Basis des Friedensplans, der 'Road Map', zu verhandeln."