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Schlag gegen Kinderpornografie im Darknet

16. Dezember 2022

Ermittler des Bundeskriminalamtes konnten die aktuell größten Darknet-Foren mit sexualisierter Gewalt an Kindern lahmlegen. Über eine Million Nutzer waren dort weltweit registriert.

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Symbolbild Kinderpornografie in Deutschland
Bild: Alexandra Michel/onemorepicture/imago images

Nach einer Mitteilung des Bundeskriminalamtes (BKA) handelte es sich bei den Plattformen "BoyVids 6.0", "Forbidden Love" und "Child Porn Market" mit insgesamt mehr als einer Million registrierten Nutzern um die aktuell größten Anbieter von Abbildungen sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen im Darknet. Drei Beschuldigte wurden in Deutschland festgenommen, darunter der mutmaßliche Hauptadministrator aller drei Plattformen. Ein weiterer Beschuldigter sei in Brasilien gefasst worden. An dem Schlag gegen die Missbrauchsdarstellungen seien auch die Partnerdienststellen in Brasilien, Australien und das amerikanische FBI beteiligt gewesen.

Die Plattformen seien seit Anfang Dezember nicht mehr abrufbar. Nachdem bereits 2017 und 2021 solche Plattformen erfolgreich vom Netz genommen worden seien, seien nun diese drei abgeschaltet worden. Auf ihnen seien Fotografien und Videos mit Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Jungen transportiert worden. Die hohe Zahl der registrierten Nutzer sei vor dem Hintergrund zu sehen, dass die drei Foren international ausgerichtet gewesen seien und Zugriffe aus aller Welt erfolgten, teilte das BKA mit. Maßgeblich gesteuert worden seien sie aber aus Deutschland.

Hunderttausende Dateien beschlagnahmt 

Der 21-jährige mutmaßliche Hauptadministrator soll sich schon früher an solchen Plattformen beteiligt haben und an dem Austausch von kinderpornografischen Material beteiligt gewesen sein. Das BKA ermittelt im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt. "Gegen die Beschuldigten besteht der dringende Verdacht der bandenmäßigen Verbreitung von Kinderpornografie", heißt es in einer Mitteilung. Die Ermittlungen gegen weitere bislang unbekannte Betreiber und Nutzer der Plattformen dauern an. Bislang seien hunderttausende Dateien mit sexuellem Kindesmissbrauch beschlagnahmt worden.

Im sogenannten Darknet können sich Internetnutzer fast komplett anonym bewegen. Dort gibt es immer wieder kriminelle Machenschaften wie Kinderpornografie, Waffen- oder Drogenhandel.

bri/uh (dpa,epd, afp)