Schlechter Start in die Europa League
19. September 2014Nach viereinhalb Jahren Abstinenz hat der VfL Wolfsburg bei seinem Comeback auf der europäischen Fußball-Bühne bitteres Lehrgeld gezahlt. Mit dem 1:4 (0:2)-Debakel beim englischen FC Everton legten die Niedersachsen am Donnerstagabend einen kapitalen Fehlstart in der Europa League hin.
Nach dem Eigentor von VfL-Keeper Diego Benaglio, der in der 15. Minute einen Schuss von Steven Naismith unglücklich ins eigene Tor lenkte, besorgten Seamus Coleman (45.+1), Leighton Baines (47./Foulelfmeter) und Kevin Mirallas (89.) den K.o. der "Wölfe", die sich vor rund 33.000 Zuschauern im Goodison-Park zu viele Fehler leisteten. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit kamen die Wolfsburger durch Ricardo Rodriguez zum Ehrentreffer.
"Everton war brutal effektiv - wir waren das Gegenteil", fasste VfL-Manager Klaus Allofs die Partie zusammen. Damit stehen die Wolfsburger am 2. Oktober gegen den OSC Lille schon unter Zugzwang.
Unrühmliche Begleiterscheinung der Auftaktpartie der Gruppe H waren Handgreiflichkeiten einiger Wolfsburger Fans mit Ordnern und Polizisten. Mehrere Anhänger des VfL wurden abgeführt. Es dauerte minutenlang, ehe sich die Situation wieder beruhigt hatte.
Gladbach lässt Punkte liegen
Borussia Mönchengladbach gab gegen den spanischen Vertreter FC Villarreal den erhofften Heimsieg beim Start ins Europa-League-Abenteuer leichtfertig aus der Hand. Patrick Herrmann hatte die Gastgeber vor gut 39.000 Zuschauern im nicht ausverkauften Borussia-Park mit seinem ersten Saisontor in der 21. Minute in Führung gebracht. "Joker" Ikechukwu Uche rettete den nimmermüden Spaniern knapp eine Minute nach seiner Einwechslung das insgesamt verdiente 1:1-Unentschieden (68.).
Für Aufregung sorgte eine umstrittene Szene in der 90. Minute, als der Ball einem Spanier im Strafraum an den Unterarm sprang. Doch der slowakische Schiedsrichter Ivan Kruzliak, der schon Richtung "Punkt" gedeutet hatte, entschied sich dann doch gegen einen Strafstoß.
"Wir hatten in der ersten Halbzeit 70 Prozent Ballbesitz und hätten das 2:0 machen müssen. Insgesamt bin ich aber zufrieden mit der Leistung, wir haben uns Chancen herausgespielt", bilanzierte Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre. Das nächste Spiel in der Gruppe A bestreitet sein Team in zwei Wochen beim FC Zürich.
wa/kle (sid, dpa)