Schneesturm wütet an der Ostküste
9. Februar 2013Eine von Meteorologen als höchst gefährlich eingestufte Sturmfront hat die US-Ostküste zwischen New York und Boston erreicht. Das Unwetter könne sich zu einem Blizzard mit bis zu einem Meter Neuschnee in einem Gebiet auswachsen, in dem 25 Millionen Menschen wohnen, hieß es.
Die Nationalgarde ist alarmiert
Vielerorts ließ der Schneesturm die Stromversorgung zusammenbrechen. Mehr als eine halbe Million Haushalte sind ohne Strom. Für fünf Nordost-Staaten wurde der Ausnahmezustand ausgerufen: Massachusetts, New York, Connecticut, Maine und Rhode Island. 5000 Nationalgardisten wurden alarmiert, einige Küstenstädte sollten evakuiert werden. Im Bundesstaat Massachusetts wurde ein Atommeiler abgeschaltet. In Boston durften auf Anordnung des Bürgermeisters seit Freitagnachmittag keine Fahrzeuge mehr auf den Straßen sein und auch das öffentliche Nahverkehrssystem stand größtenteils still.
Von Windböen bis zu 120 Stundenkilometern war die Rede. Der Blizzard, den der TV-Sender Weather Channel "Nemo" taufte, soll auch über Gegenden hinwegziehen, die Ende Oktober der Wirbelsturm "Sandy" stark getroffen hatte. Damals gab es allein in den USA mehr als 100 Tote.
Tausende Flüge und Zugverbindungen gestrichen
Bereits im Vorfeld des Wintersturms wurden in der Region mehr als 4000 Flüge und alle Zugverbindungen gestrichen. Mehr als 60 Flughäfen seien betroffen, meldete die Flugstatus-Webseite "Flight Aware". Auch Flüge aus Deutschland an die Ostküste, etwa von Frankfurt am Main, wurden annulliert. Sämtliche Flüge von und nach New York wurden abgesagt.
Die Stadt sei aber gut auf den Blizzard vorbereitet, versicherte Bürgermeister Michael Bloomberg. Die Straßen würden mit rund 250.000 Tonnen Streusalz präpariert. Es gebe keinen Grund zur Panik. "Bleiben Sie zu Hause und lesen Sie ein gutes Buch", riet er den New Yorkern.
Vor dem Sturm hatten sich von New Jersey bis Maine die Menschen mit Lebensmitteln, Schneeschiebern, Taschenlampen und Generatoren eingedeckt - Dinge die seit dem Supersturm "Sandy" im Oktober auf vielen privaten Notfallplänen stehen.
haz/as (rtr, dpa, afp)