Schon wieder ein neuer Corona-Rekord
19. Juli 2020Am Wochenende seien innerhalb von 24 Stunden fast 260.000 Neuinfektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 registriert worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Sonntag in Genf mit. Vor allem aus den USA, Brasilien, Indien und Südafrika wurden in jüngster Zeit viele Corona-Fälle gemeldet. Weltweit kletterte die Zahl der positiv getesteten Menschen auf 14,3 Millionen, wie die US-Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore ermittelte (Stand: 19.07.2020).
USA (nur) in absoluten Zahlen vorn
Auch bei der Zahl der Toten wurde die nächste traurige Schwelle überschritten: Seit Beginn der Pandemie starben laut JHU bereits mehr als 600.000 Menschen, bei denen eine Corona-Infektion festgestellt wurde. Am stärksten betroffenen ist Europa mit mehr als 200.000 Todesfällen, gefolgt von Lateinamerika mit rund 160.000. Erst vor drei Wochen war die Marke von einer halben Million Toten und zehn Millionen bestätigten Infektionen übersprungen worden.
Etwa ein Viertel aller registrierten Infektionen und Todesfälle entfallen auf die USA, ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten deshalb in einigen europäischen Ländern höher. Während in den Vereinigten Staaten bisher etwa 42 und in Brasilien 37 Menschen pro 100.000 Einwohnern starben, liegt dieser Wert in Großbritannien bei 68, in Italien bei 58 und in Schweden bei 55.
Zum Vergleich: In Deutschland gab es lediglich elf Corona-Tote pro 100.000 Einwohner - insgesamt 9084. Die Zahl der akut Infizierten liegt in der Bundesrepublik seit längerem um die 5000, da über die vergangenen Wochen etwa so viele Menschen eine Ansteckung überstanden wie sich neu infizierten. Man habe Corona derzeit im Griff, sagte Kanzleramtsminister Helge Braun.
Hongkongs Regierung schlägt Alarm
In Ostasien, wo die Pandemie bereits als eingedämmt galt, reagierten die Behörden auf neue Ausbrüche. In Hongkong verschärften sie die Auflagen wieder und wiesen öffentliche Bedienstete an, von zuhause zu arbeiten. Regierungschefin Carrie Lam sprach am Sonntag von 100 Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden. "Die Lage ist sehr ernst und es gibt keine Anzeichen, dass wir sie unter Kontrolle bekommen", so Lam. In der chinesischen Hauptstadt Peking wird der Corona-Alarm hingegen herabgestuft. Vorangegangen seien 14 Tage ohne Neuansteckungen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.
wa/qu (rtr, afp, dpa)