Ebola in den USA: Kinder unter Beobachtung
2. Oktober 2014Der schwer erkrankte Ebola-Patient in Texas hat nach offiziellen Angaben in den USA Kontakt mit mehreren Kindern gehabt. Nach Angaben der Schulbehörde des amerikanischen Bundesstaates handelt es sich um fünf Kinder aus dem Familienkreis des Erkrankten. Sie waren mit dem Infizierten vor dessen Einweisung auf eine Isolierstation in Kontakt gekommen und zunächst, wie gewohnt, weiter zur Schule gegangen (Artikelbild). Später wurden sie aber unter Beobachtung gestellt, so die Behörde. Sie zeigten bislang keine Symptome.
Auf Familienbesuch in Texas
Der Mann, laut Medien Mitte 40, war vor rund zehn Tagen in die USA gereist. Er kommt aus dem westafrikanischen Liberia und wollte in Texas Familienangehörige besuchen. Es handelt sich um den ersten Fall von Ebola, der außerhalb von Afrika festgestellt wurde. Der Mann hatte sich in Liberia mit der Krankheit angesteckt. Wie die New York Times berichtet, hatte er dort dabei geholfen, eine an Ebola erkrankte Frau ins Krankenhaus zu transportieren.
Weiterer Ebola-Verdachtsfall in Texas
Die Behörden in Texas gehen außerdem einem weiteren Ebola-Verdachtsfall im Umfeld des Infizierten nach. Insgesamt sind 18 Menschen bekannt, die mit dem Patienten in Berührung gekommen sein könnten. Laut Behörden sind es allesamt Familienangehörige, darunter auch die fünf Schulkinder. Sie stehen alle unter Beobachtung.
Inzwischen wird zunehmend Kritik laut am Vorgehen des Texas Health Presbyterian Krankenhauses in Dallas, wo der schwer erkrankte Patient behandelt wird. Er meldete sich dort bereits am vergangenen Freitag und erwähnte auch seine Herkunft aus Liberia.
Vom Krankenhaus zunächst wieder heim geschickt
Der Mann wurde aber wieder nach Hause geschickt, weil eine Krankenschwester diese Informationen nicht an die verantwortlichen Stellen weitergab. Erst als der Patient zwei Tage später per Krankenwagen in eine Klinik gebracht wurde, stellten ihn die Ärzte unter Quarantäne.
Der Ebola-Seuche sind nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation seit Jahresbeginn mehr als 3300 Menschen in Westafrika zum Opfer gefallen, allein in Liberia starben fast 2000 Menschen. Da es keine Medikamente, sondern nur die Möglichkeit zur Linderung der Beschwerden gibt, verläuft die Krankheit sehr häufig tödlich.
uh/ml (dpa,afp)