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Politik

Schweden verhaftet mutmaßlichen Spion

27. Februar 2019

Die schwedische Polizei hat einen mutmaßlich im Auftrag Russlands aktiven Spion gefasst. Dieser habe im Hochtechnologiesektor gearbeitet und sei über einen russischen Diplomaten angeworben worden.

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Schweden - Polizei SÄPO
Einheiten der schwedischen Sicherheitspolizei Säpo haben den mutmaßlichen Spion verhaftetBild: picture-alliance/IBL Schweden/H. Isaksson

Die schwedische Sicherheitspolizei Säpo hat im Zentrum der Hauptstadt Stockholm einen mutmaßlichen Spion verhaftet. Dieser soll sich bei der Verhaftung gerade mit seinem russischen Geheimdienstoffizier getroffen haben, wie die schwedischen Behörden mitteilten. Auch dieser wurde festgenommen, aber der Nachrichtenagentur AFP zufolge später unter Berufung auf diplomatische Immunität wieder freigelassen.

"Die Bedrohung gegen Schweden ist umfassender als in den vergangenen Jahren", erklärte der Leiter der Spionageabwehr bei der Säpo, Daniel Stenling. Staatliche Akteure besorgten sich ihre Informationen dank der technischen Entwicklung mittlerweile stärker über Online-Wege, aber auch traditionell über die Anwerbung von Informanten. Der nun Festgenommene soll im schwedischen Hochtechnologiesektor arbeiten und dort Zugang zu Informationen haben, die für ausländische Geheimdienste von großem Interesse seien.

Schweden - Russische Botschaft in Stockholm
Die Russische Botschaft in Stockholm: Der Geheimdienstoffizier soll als russischer Diplomat agiert habenBild: Imago/ITAR-TASS/I. Dergachoyova

Schweden mache sich vor allem darüber Sorgen, dass Wahlen und öffentliche Debatten beeinflusst werden könnten, etwa durch Desinformationskampagnen in den sozialen Medien. "Russland stellt dabei die größte geheimdienstliche Bedrohung dar", sagte Stenling.

Der Fall beschäftige die schwedische Sicherheitspolizei bereits seit 2017. Seitdem hätten der Geheimdienstoffizier und der Angeworbene regelmäßig Kontakt gehabt. Ob es sich bei dem vermeintlichen Spion um einen Mann oder eine Frau handelt und welche Nationalität die Person hat, wollte ein Säpo-Sprecher auch auf Nachfrage der Deutschen Presseagentur nicht bekanntgeben.

chal/stu (afpe, dpa)