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Schweden bezwingt Frankreich im Spiel um Platz 3

16. Juli 2011

Eine spannende Partie mit einigen Überraschungsmomenten: Die Schwedinnen holen sich mit einem 2:1 (1:0)-Erfolg über Frankreich den dritten Platz bei der Frauen-Fußball-WM. Ein Traumtor brachte die Entscheidung.

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Schwedens Spielerinnen jubeln nach dem Spiel. (Foto: Thomas Lohnes/dapd)
Kämpferische Schwedinnen feiern den dritten PlatzBild: dapd

Rund 25.000 Zuschauer waren nach Sinsheim gekommen, um das Duell der beiden besten europäischen Mannschaften bei diesem Turnier anzusehen. Und sie bekamen einiges geboten, denn nach einer knappen halben Stunde war das Spiel für die Französinnen eigentlich schon so gut wie gelaufen. „Les Bleues“ wurden von gleich drei Rückschlägen gebeutelt. Nach einem Steilpass von Sara Larsson bugsierte Lotta Schelin den Ball an der französischen Keeperin Berangere Sapowicz vorbei ins Tor zur etwas überraschenden 1:0 Führung für Schweden (29.). Bei der Abwehraktion knickte die Torhüterin um und musste ausgewechselt werden, genau wie die wichtigste Spielerin in Frankreichs Offensive, Luisa Necib. Die Spielmacherin hatte sich kurz zuvor am rechten Knie verletzt.

Frankreichs Laura Georges (v.l.), Schwedens Lotta Schelin und Frankreichs Torhueterin Berangere Sapowicz kaempfen um den Ball.(Foto: Thomas Lohnes/dapd)
Schelin (m.) trifft zur Führung, Torhüterin Sapovicz verletzt sich bei dieser AktionBild: dapd

Danach wirkten die Französinnen geschockt, ihnen fehlte die spielerische Linie. Trotzdem kamen sie noch zu einer guten Chance auf den Ausgleich, doch Elise Bussaglia scheiterte mit ihrem satten Schuss aus 20-Metern am rechten Pfosten (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff konnte sich die eingewechselte Celine Deville im französischen Tor auszeichnen. Sie parierte einen Schuss von Schelin und hielt so den 0:1-Rückstand zur Pause fest.

Frankreich kommt zurück ins Spiel

Elodie Thomis trifft per Rechtsschuss zum 1:1 gegen Schweden (Photo: Andreas Gebert dpa/lsw)
Thomis brachte Frankreich zurück ins SpielBild: picture-alliance/dpa

Nach Wiederanpfiff ergriffen die Französinnen die Initiative. Mit schönen Spielzügen überbrückten sie das Mittelfeld und wurden belohnt: Gaetane Thiney behauptete sich gegen zwei Gegnerinnen und steckte den Ball dann zu Elodie Thomis durch. Die zog aus 16 Meter ab und traf ins linke untere Eck zum 1:1-Ausgleich (56.). Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Französinnen versuchten mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, die Schwedinnen dagegen sorgten mit Steilpässen und Kontern für Gefahr. Nach einem dieser Angriffe vergab Josefine Öqvist völlig freistehend die Riesenchance auf die erneute Führung. Mit ihrem Heber über Deville traf sie nur den Pfosten (64.). Vielleicht war es der Frust über diese Situation, der Öqvist nur wenig später überreagieren ließ. Nach einem Zusammenprall mit Sonia Bombastor trat sie nach und sah für diese Tätlichkeit zu Recht die Rote Karte (68.).

Frankreich im Vorteil - Schweden mit dem Tor

Marie Hammarstrom (r.) erzielt gegen Frankreichs Sonia Bompastor den Treffer zum 2:1. (Foto: Ronald Wittek/dapd)
Hammarström schiesst Schweden ins GlückBild: dapd

Anstatt in Überzahl weiter Druck zu machen, nahmen die Französinnen das Tempo aus der Partie. Sie kamen kaum mehr gefährlich vor das gegnerische Tor. Die Skandinavierinnen hielten gut dagegen. Die Partie lief auf eine Verlängerung zu, doch dann fiel plötzlich noch die Entscheidung. Nach einem Zweikampf am französischen Strafraum berührte Schelin deutlich als Letzte den Ball, trotzdem bekamen die Schwedinnen eine Ecke zugesprochen. Marie Hammarström traf mit einem wuchtigen Schuss aus 15 Metern in den linken Winkel (82.). Ein Traumtor! von diesem Schock erholten sich die Französinnen nicht mehr. Trotz Überzahl und fünf Minuten Nachspielzeit konnten sie sich nicht mehr mit einem Treffer in die Verlängerung retten. Mit etwas Glück triumphierten die Schwedinnen in diesem kleinen Finale und feierten im Konfettiregen nach dem Schlußpfiff ausgelassen ihren dritten Platz. Trotz der Niederlage war es auch für die Französinnen der bislang größte WM-Erfolg. Beide Teams hatten sich bereits mit dem Einzug ins Halbfinale die Olympiatickets für London 2012 gesichert.

Autor: Jens Krepela
Redaktion: Stefan Nestler