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Politik

Schweizer Parlament erlaubt Ehe für alle

11. Juni 2020

Die Schweiz ist eines der Schlusslichter bei der Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Paare in Westeuropa, aber das Gesetz soll geändert werden. Die große Parlamentskammer beschloss, die Ehe für alle zuzulassen.

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Schweiz Bern 2018 | Aktion DieSchweizWartet | Protest gegen Ehe für Alle
Bild: picture-alliance/Keystone/A. Anex

Zudem verabschiedete die große Parlamentskammer des Nationalrats in Bern eine Vorlage, wonach lesbischen Paaren die Zeugung von Kindern per Samenspende erlaubt werden soll.

In der Gesamtabstimmung wurden beide Neuerungen mit 132 Ja-Stimmen zu 53 Nein-Stimmen bei 13 Enthaltungen angenommen. Die Initiative zur Ehe für alle war vor sieben Jahren von den Grünliberalen gestartet worden. Nur die Fraktion der konservativen SVP sowie einzelne Parlamentarier waren gegen die Vorlage.

Zwar zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare befürwortet, trotzdem plant die Eidgenössische-Demokratische Union (EDU) ein Referendum dagegen. Beobachter rechnen jedoch damit, dass die nationalkonservative Partei, die nur mit einem Abgeordneten im Parlament vertreten ist, nicht genügend gesellschaftlichen Rückhalt für ein Volksbegehren erhalten wird.

Die Schweiz ist eines der letzten Länder in Westeuropa, das die gleichgeschlechtliche Ehe zulässt. Nach Frankreich folgten etwa Deutschland (2017) und Österreich. In Italien gibt es - genau wie bislang in der Schweiz - für homosexuelle Paare nur die Möglichkeit, sich als eingetragene Partnerschaften registrieren zu lassen. Damit sind aber nicht die gleichen Rechte etwa bei der Einbürgerung oder der Adoption verbunden.

qu/fab (dpa, kna)