Schwere Brände in Chile
Seit Tagen wüten dutzende Brände an verschiedenen Orten in Chile. Besonders schlimm trifft es die bei Touristen beliebte Küstenstadt Viña del Mar. Die Zahl der Toten ist auf mehr als 100 gestiegen.
Inferno
Seit Tagen wüten laut Forstbehörde 188 Feuer in verschiedenen Orten Chiles. In der Region Valparaíso sind laut Innenministerin Carolina Tohá mehr als 3000 Häuser zerstört worden. Präsident Gabriel Boric kündigte ab Montag eine zweitägige Staatstrauer zum Gedenken an die Opfer an.
Flucht per Pferd
Ein Bewohner flüchtet in dem beliebten Touristenort Viña del Mar auf einem Pferd vor den Flammen. Neben unzähligen Häusern wurde in dem Ort auch ein botanischer Garten von dem Feuer zerstört. Es werde untersucht, ob die Brände möglicherweise absichtlich gelegt worden seien, sagte Präsident Boric.
Verschnaufpause
Erschöpfte Feuerwehrleute ruhen sich während eines Einsatzes in Viña del Mar aus. Im Sommer kommt es in Chile immer wieder zu schweren Waldbränden. Im vergangenen Jahr brannten im Zentrum und im Süden Chiles mehr als 425.000 Hektar Land ab - das entspricht in etwa der achtfachen Fläche des Bodensees.
Großer Schaden
In Viña del Mar sieht man verbrannte Häuser und Autos. Viele Menschen stehen vor dem Nichts. In Chile sind derzeit mehrere Regionen von einer Hitzewelle betroffen. Bisher sind laut Behörden etwa 29.000 Hektar von Bränden betroffen. Mehr als 110 Menschen seien den Flammen zum Opfer gefallen.
Auch Haustiere leiden
Überall sieht man streunende oder zurückgelassene Hunde. Auch Pferde laufen frei herum und auf den Straßen liegen Schweine, die den Flammen nicht entkommen konnten. Wegen der Brandkatastrophe hatte Präsident Gabriel Boric am Freitag in den betroffenen Gebieten den Ausnahmezustand erklärt. Inzwischen habe er das Verteidigungsministerium aufgefordert, mehr Militäreinheiten einzusetzen.
Schlimmste Tragödie seit 2010
Nach dem Einsatz von 19 Lösch-Hubschraubern und mehr als 450 Feuerwehrleuten erkennt man das Ausmaß der Katastrophe. "Das ist die schlimmste Tragödie, die unser Land seit dem Erdbeben von 2010 erlebt", so Staatschef Boric.