Erdbeben erschüttert Afghanistan und Pakistan
31. Januar 2018Bei dem schweren Erdbeben in Afghanistan und Pakistan hat es mindestens ein Todesopfer sowie mehrere Verletzte gegeben. In der pakistanischen Provinz Baluchistan stürzten mehrere Häuser ein und töteten ein Kind, wie Asmat Ullah, ein Sprecher des lokalen Katastrophenschutzes, sagte. Zudem wurden acht Menschen verletzt.
In der pakistanischen Stadt Peschawar haben die Erdstöße eine Massenpanik ausgelöst. Dabei wurden vier Schulmädchen verletzt, wie dortige Behörden berichteten. "Es war furchteinflößend. Wir sind alle rausgerannt. Wir dachten, dass das Dach und die Wände auf uns stürzen", sagte ein Augenzeuge aus der nordpakistanischen Stadt Balakot.
Erdbeben vom Hindukusch bis nach Neu Dehli zu spüren
Die US-Erdbebenwarte USGS maß die Stärke des Bebens mit 6,1, das pakistanische Wetteramt sprach von 6,2. Das Epizentrum lag demnach in rund 191 Kilometern Tiefe in den afghanischen Hindukusch-Bergen, südlich der afghanischen Stadt Faisabad und nahe der pakistanischen Stadt Chitral (Artikelbild).
Die Erschütterungen waren auch in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad und in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu spüren. Hunderttausende Menschen liefen aus ihren Häusern, die in der Region oft schlecht gebaut sind und bei Erdbeben regelmäßig Menschen unter sich begraben.
Erdbeben 2015 forderte Hunderte Menschenleben
In beiden Ländern sagten Regierungsbeamte, dass sie auf noch weitere Schadensberichte warteten. Die Rettungsarbeiten nach dem Beben könnten noch mehrere Stunden andauern und die Opferzahlen steigen, da einige der betroffenen Regionen nur schwer zu erreichen seien, sagte der pakistanische Katastrophenschutzssprecher Ullah.
Insbesondere in der afghanischen Provinz Badachschan, wo das Zentrum des Bebens lag, habe es in den letzten Tagen viel geschneit, sodass es schwer sei, die Schäden abzuschätzen. In der Region sind Erdbeben sehr häufig. Im Oktober 2015 hatte ein Beben mit der Stärke 7,5 Afghanistan und Pakistan erschüttert. Dabei starben etwa 400 Menschen, zahlreiche Gebäude stürzten ein.
myk/sam (dpa, afp)