Seattles Super-Bowl-Spektakel
Mehr als 800 Millionen TV-Zuschauer und 82.500 Fans im Stadion sahen Einbahnstraßen-Football: Die Seattle Seahawks dominierten den 48. Superbowl. Denver scheiterte, auch weil sein Star-Quarterback versagte.
Ein extrem einseitiges Football-Spiel
Durchschlagend und nicht aufzuhalten: In beeindruckender Manier überrannten die Seattle Seahawks die Denver Broncos um Star-Quarterback Peyton Manning mit 43:8. Mehr als 800 Millionen TV-Zuschauer sahen einen an Langeweile grenzenden, einseitigen 48. Super Bowl.
Amerikanisches Vorspiel
Football ist Patriotismus: US-Musikerin Queen Latifah sang "America the beautiful", Sopranistin Renee Fleming intonierte die US-Hymne und die Syracuse University Marching Band sorgte für uramerikanische Klänge während der Pregame Show. Mehr Stars-and-Stripes-Folklore geht nicht.
Nur der Einlauf war stürmisch
Angeführt von einem weißen arabischen Hengst, dem Maskottchen der Broncos, stürmten die Spieler von Denver in die Arena. Der Auftritt sollte wohl Dynamik und Angrifflust seitens der Broncos vermitteln - was für eine Ironie, wenn man die Startphase betrachtet...
Schnellster Punkt der Super-Bowl-Geschichte
Zwölf Sekunden sind vergangen und schon steht es 2:0 für Seattle. Ein von Broncos-Center-Spieler Manny Ramirez gedachter Pass für Quarterback Manning geht in die eigene Endzone: Die Broncos führen einen Safety herbei, also einen absichtlichen Punktverlust, um einen Touchdown der Seahawks zu verhindern.
Der wertvollste Spieler der Saison ...
... aber nicht des Super Bowls: Quarterback Peyton Manning (Nr. 18) stand an diesem Abend im MetLife Stadium in East Rutherford völlig neben sich. Seine Pässe landeten reihenweise nicht beim Mitspieler, sondern beim Gegner. Das strahlte ab auf seine Teamkollegen. Die Broncos wirkten völlig verunsichert.
So ist Football nun mal
Eine Sportart ohne Fluss, sagen Kritiker. Alle paar Sekunden ist die Partie unterbrochen. Rudelbildung ist - anders als etwa im Fußball - erlaubt und fester Bestandteil des Spiels. Und weil hierfür vor allem Kampfgewicht zählt, braucht jedes Team ein paar "schwere Jungs". Den Broncos half das dieses Mal wenig: 22:0 stand es zur Halbzeit für Seattle.
Leichtfüßige Mädchen
Ein Auftritt vor einem Millionen-Publikum, für viele junge Frauen in den USA ein Traum. Doch hinter den kurzen Einlagen der Cheerleader stecken knallhartes Training und Drill. Selbst der Bräunungsgrad der Damen wird vorgegeben. Alles für den schönen Schein.
Stars im Doppelpack
Lasershow, Feuerwerk und Musik: Die Halbzeitpause ist für viele Fans der Höhepunkt des Spiels. Kein Wunder, wenn Stars wie Bruno Mars und die Red Hot Chili Peppers auf der Bühne einheizen. Ihr gemeinsam gesungenes "Give it away now!" nahmen die Denver Broncos leider sehr wörtlich...
Der süße Geschmack des Erfolges
43:8 gewinnen am Ende die Seattle Seahawks. Selten war ein Super-Bowl-Finale eine solch klare Angelegenheit. Das darf man schon mal vor dem Abpfiff feiern - in Form einer klebrig-süßen Energydrink-Dusche für Seattle-Coach Peter Clay Carroll.
Super Bowl, Superlativ, super Geschäft
Was vom Spektakel bleibt: ein großer Reibach für die National Football League (vier Millionen Euro pro 30-Sekunden-Werbespot), ein Rekord (der schnellste Punkt der Super-Bowl-Geschichte) und eine Selbst-Demontage (Quarterback Peyton Manning).