Sechs tote Bergsteiger am Mont Blanc
13. August 2014In den französischen Alpen sind sechs Bergsteiger einer Seilschaft ums Leben gekommen. Die Leichen seien am Mont-Blanc-Massiv gefunden worden, teilte die Präfektur vor Ort mit. Die Bergsteiger waren seit Dienstagabend am 3900 Meter hohen Aiguille d'Argentière zwischen dem französischen Département Haute-Savoie und der Schweiz als verschollen gemeldet.
Die französischen Alpinisten waren rund 250 Meter in den Tod gestürzt. Suchmannschaften der Hochgebirgsgendarmerie entdeckten ihre Leichen. Die fünf Männer und eine Frau waren zwischen 27 und 45 Jahre.
Die sechsköpfige Gruppe samt Bergführer hatte an einem Trainingskurs der Nationalen Vereinigung der Freiluft-Sport-Zentren (UCPA) teilgenommen. Sie wollten den 3901 Meter hohen Aiguille d'Argentière besteigen. Die Gruppe war jedoch nicht wie geplant an einer Schutzhütte angekommen. Die Alpinisten müssten auf dem Berg an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz von schlechtem Wetter überrascht worden seien, teilten die Behörden mit. "Das ist eine klassische Route, die überhaupt nicht schwierig ist", erklärte der Vizepräsident der Bergführerorganisation SNGM, Christian Trommsdorff, dem Sender France Info. An der Unglücksstelle gebe es zwar eine Steigung von etwa 40 Grad. Kompliziert sei die Strecke aber nicht.
Mehrere Tote in 2014
Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Menschen beim Besteigen des Mont-Blanc-Massivs gestorben sind. Zwei Belgier wurden Anfang August tot aufgefunden, weitere sechs Personen aus verschiedenen Ländern bei einer Klettertour Mitte Juli. Ein Familienvater aus den USA sorgte für weltweite Aufmerksamkeit, als er mit seinem neunjährigen Sohn und seiner elfjährigen Tochter auf den Berg steigen wollte.
Nach Einschätzung professioneller Bergsteiger kommen die Todesfälle nicht von ungefähr. Viele Laien unterschätzten offenbar die Gefahren, die beim Besteigen des Mont-Blanc-Massiv drohten.
zam/sti (afp, dpa)