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Archäologen entdecken Kinder-Massengrab

29. April 2018

Die Inkas waren bekannt dafür, den Göttern Menschenopfer darzubringen. Auch die rund 550 Jahre alten Knochen von 140 Kindern sind Zeugen eines blutigen Rituals. Forscher sprechen von einem weltweit einzigartigen Fund.

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Skelettreste im Sand
Bild: picture alliance/dpa/National Geographic/G. Prieto

Die getöteten Kinder waren zwischen fünf und 14 Jahre alt. Viele der Skelette wiesen Schnitte am Brustbein und Ausrenkungen im Rippenbereich auf, was auf eine rituelle Praxis zur Entnahme des Herzens schließen lasse, vermuten Archäologen. "Es könnte sich um Überreste des größten Kinderopfer-Rituals der Welt handeln", schrieb die Zeitschrift "National Geographic".

Die Knochenreste wurden in rund 300 Meter Höhe über dem Meeresspiegel in dem Ort Huanchaquito-Las Llamas nahe Trujillo, der zweitgrößten Stadt Perus, entdeckt. Unweit liegen die Ruinen der Stadt Chan Chan: Das UNESCO-Weltkulturerbe gilt als Hauptstadt der Chimú-Kultur, die ihre Blütezeit zwischen 1200 und 1470 nach Christus hatte. Danach wurde sie von den Inkas erobert.

Opfer für die Götter 

Ein Skelett im Wüstensand
Grausiger Fund: nur eines von vielen gut erhaltenen KinderskelettenBild: picture alliance/dpa/National Geographic/G. Prieto

Der US-Anthropologe Haagen Klaus von der George Mason University hat auch schon eine Theorie, warum die Kinder geopfert wurden: Wahrscheinlich hatte das Wetterphänomen El Niño damals starke Überschwemmungen mit sich gebracht. Die Chimús seien deswegen womöglich zu dem Schluss gekommen, dass ihre bisherigen Opfer nicht effektiv genug gewesen seien, so Klaus. Daher wollte man die Götter mit dem größtmöglichen Opfer überhaupt besänftigen: den eigenen Kindern, denen man offenbar bei lebendigem Leib das Herz herausriss. "Die Menschen opfern, was für sie am wertvollsten ist", so der Wissenschaftler.

Im trockenen Sand blieben die Körper jahrhundertelang gut erhalten. Neben den Kinderknochen, von denen die ersten schon um 2011 gefunden wurden, stießen peruanische und US-amerikanische Archäologen auch auf die Überreste von 200 Lamas.

suc/as (dpa/efe)