Vier OSZE-Beobachter sind wieder frei
27. Juni 2014Die Separatisten in der Ostukraine haben vier OSZE-Beobachter freigelassen, die Ende Mai entführt worden waren. Die Mitarbeiter der "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (OSZE) seien auf freiem Fuß und in einem Hotel in Donezk angekommen, teilten die prorussischen Kräfte mit. Es seien keine Bedingungen für die Freilassung gestellt worden. Das OSZE-Büro in Kiew bestätigte die Freilassung. Es zeigte sich zugleich "sehr besorgt um das Schicksal von vier weiteren Kollegen", die ebenfalls Ende Mai in der Ostukraine entführt worden waren.
Friedensvertrag mit Moskau vorgeschlagen
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist nach eigenen Worten zur Lösung des Konflikts im Osten seines Landes auch zum Abschluss eines Friedensvertrags mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin bereit. Dem US-Fernsehsender CNN sagte Poroschenko, er wolle jede Chance für die Rückkehr von Frieden und Stabilität in der Ostukraine nutzen. "Ich hasse die Vorstellung, nicht wirklich jede Chance für Frieden in der Region zu ergreifen", erklärte der Präsident.
Poroschenko hatte am Freitag vergangener Woche für die Regierungstruppen eine einseitige Feuerpause im Kampf gegen die Separatisten verkündet. Am Montag schloss sich ein Teil der bewaffneten prorussischen Kräfte in der Region der Feuerpause an. Die Waffenruhe endet an diesem Freitagabend um 22.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MESZ). Obwohl sie in vergangenen Tagen mehrfach gebrochen wurde, gilt sie als wichtiger Schritt für eine Befriedung der Situation. Der Westen drängt die Regierung in Kiew zu einer Verlängerung und fordert von Putin, dass er seinerseits seinen Einfluss auf die Separatisten nutzt, damit auch diese die Waffenruhe fortsetzen.
Auch Russland für Verlängerung
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sprach sich in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen John Kerry ebenfalls für eine Verlängerung der Waffenruhe aus. Die einwöchige Feuerpause sei zu kurz gewesen zur Lösung der Krise, sagte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums. Lawrow forderte zudem sofortige Verhandlungen zwischen der Führung in Kiew und den Separatisten.
wl/sti (dpa,afp, rtr)