Sevilla vor Finaleinzug
7. Mai 2015Der Titelverteidiger war eine Nummer zu groß: Das Endspiel in der Europa League ist für Fußball-Nationalstürmer Mario Gomez und den AC Florenz in weite Ferne gerückt. Im Halbfinal-Hinspiel beim FC Sevilla verloren die Italiener mit 0:3 (0:1) und stehen im Rückspiel am kommenden Donnerstag vor einer kaum lösbaren Aufgabe.
Gomez, der zuletzt in der Serie A eigens für den Showdown in Spanien geschont worden war, blieb unter seinen Möglichkeiten und wurde in der 80. Minute ausgewechselt. Zum Matchwinner avancierte stattdessen Aleix Vidal, der Sevilla das Tor zum Finale in Warschau am 27. Mai mit zwei Treffern weit öffnete (17./52.). Nur eine Minute nach seiner Einwechslung sorgte der Franzose Kevin Gameiro für die Vorentscheidung (75.).
Im zweiten Halbfinal-Hinspiel machte Dnjepr Dnjepropetrowsk beim SSC Nepael durch ein schmeichelhaftes 1:1 (0:0) einen Schritt in Richtung Endspiel. David Lopez (50.) brachte die lange überlegenen Italiener kurz nach der Pause in Führung, ehe Jewhen Selesnew der Ausgleich gelang (81.).
Gomez mit starkem Beginn
Vor 35.840 Zuschauern im Hexenkessel von Sevilla hatte Gomez seine erste Großchance schon nach fünf Minuten. Nach einem präzisen Zuspiel von Joaquin tauchte der 29-Jährige vor dem gegnerischen Tor auf, setzte seinen Schuss aber etwas zu hoch an. Für die offensiv ausgerichteten Spanier wirkte die Möglichkeit wie ein Weckruf, die Fiorentina wurde am eigenen Strafraum eingeschnürt und geriet folgerichtig in Rückstand. Florenz hielt das Spiel dennoch offen und hatte im Anschluss gleich mehrfach gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Allein Mittelfeldspieler Matias Fernandez scheiterte in den Minuten nach dem Tor dreimal.
Nach dem Seitenwechsel spielten beide Mannschaften zunächst weiter mit offenem Visier, dabei nutzte Vidal einen Stellungsfehler der Gäste zum zweiten Treffer aus. Im Gegensatz zum ersten Gegentor blieb die Reaktion der Gomez-Elf diesmal aus, stattdessen erspielte sich der Vorjahressieger ein immer größeres Übergewicht und kann nach einer starken Leistung erneut mit dem Finale planen.
Der Schiedsrichter hilft Dnjepr
Der SSC Neapel war unterdessen bei seinem Heimspiel gegen Dnjepr vom Pech verfolgt: Die Süditaliener spielten Torchance um Torchance heraus, allein Gonzalo Higuain hätte die Partie entscheiden können, aber der Argentinier scheiterte mehrmals aus aussichtsreicher Position. Insgesamt 22:4 Torschüsse verzeichnete die Statistik, Dnjepr wirkte harmlos. Aber dann kam es wie so oft im Fußball: Der Schiedsrichter übersah eine gleich doppelte Abseitsstellung, die Gäste nutzten das Geschenk zum späten Ausgleichstreffer.