Sieben Weißhelme in Syrien getötet
12. August 2017Wie die Hilfsorganisation auf ihrer Homepage mitteilte, wurden ihre Mitarbeiter in Sarmin, einer Stadt der Provinz Idlib, überfallen. Unbekannte seien in ein Rettungszentrum der Weißhelme eingedrungen und hätten zwei Kleinbusse, Funksprechgeräte und die als Erkennungszeichen dienenden weißen Helme gestohlen. Im Internet waren Fotos der Leichen zu sehen, die in Blutlachen liegen.
"Die sieben Helfer wurden mit Kopfschüssen getötet", sagte der Leiter der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Es war zunächst jedoch nicht klar, ob es sich um einen Raubüberfall oder eine politisch motivierte Tat handelte. Das Rettungszentrum in Sarmin wurde daraufhin geschlossen.
In gefährlichem Einsatz
Die Weißhelme sind meist in Regionen aktiv, die von oppositionellen oder islamistischen Gruppen kontrolliert werden - so auch in Idlib. Bekannt wurden sie vor allem durch ihren Einsatz in der lange Zeit heftig umkämpften Stadt Aleppo. Daraufhin waren sie für den Friedensnobelpreis nominiert, erhielten schließlich den Alternativen Friedensnobelpreis. Die Weißhelme werden unter anderem von Großbritannien, den Niederlanden, Japan, den USA und Deutschland finanziell unterstützt. Die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad sieht deshalb Marionetten ausländischer Regierungen in ihnen.
Unterdessen vermeldet die syrische Armee einen neuerlichen Erfolg gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Wie staatliche Medien berichteten, verdrängten Regierungstruppen die Dschihadisten aus Al-Suchna. Die Stadt galt als die letzte IS-Hochburg in der Provinz Homs. Bei einem breit angelegten Vorstoß zusammen mit Verbündeten seien islamistische Kämpfer getötet und ihre Waffen zerstört worden, hieß es in syrischen Medien. Die Armee habe Al-Suchna nun wieder vollständig unter ihrer Kontrolle.
nin/jj (dpa, afp, rtr)