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Siegemund gewinnt Finale von Stuttgart

30. April 2017

Laura Siegemund holt sich überraschend den Titel von Stuttgart. Sie setzt sich in drei Sätzen gegen die favorisierte Französin Kristina Mladenovic durch. Als Belohnung winkt auch ein Platz unter den Top 30.

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Tennis WTA Stuttgart Frauen Finale Laura Siegemund - KiKi Mladenovic
Bild: Imago/J. Rahn

Laura Siegemund hat nach einem Tiebreak-Krimi den größten Erfolg ihrer Tennis-Karriere gefeiert und das Sandplatzturnier in Stuttgart gewonnen. In einem hochklassigen Endspiel setzte sich die deutsche Vorjahresfinalistin bei ihrem schwäbischen Heimspiel gegen die favorisierte Kerber- und Scharapowa-Bezwingerin Kristina Mladenovic überraschend mit 6:1, 2:6, 7:6 (7:5) durch.

Nach 2:29 Stunden verwandelte Wildcard-Inhaberin Siegemund ihren ersten Matchball und durfte neben dem Preisgeld in Höhe von 107.036 Euro einen roten Sportwagen mitnehmen. "Es ist unglaublich, ich bin ein bisschen perplex jetzt. Ich glaube, heute steigt die Party des Jahres", kündigte die 29-Jährige freudestrahlend an.

Tennis WTA Stuttgart Frauen Finale Laura Siegemund - KiKi Mladenovic
Faire Verliererin: Mladenovic (r.) gratuliert Siegemund (l.)Bild: Imago/M. Weber

Mit Wildcard gestartet

Zuvor war für sie unter dem tosenden Applaus der 4.500 Zuschauer eine traumhafte Woche zu Ende gegangen. "Das ist nicht nur eine unglaubliche körperliche und spielerische Leistung, sondern vor allem auch mental", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner im SWR-Fernsehen. Mit ihrem erfrischenden Spielstil und als imposante Kämpferin lieferte die Außenseiterin in ihrem zweiten Finale nacheinander beim Porsche Grand Prix eine beeindruckende Leistung ab. Im Tiebreak des packenden dritten Satzes machte sie gar ein 1:4 wett.

Wohl so gut wie niemand hatte mit Siegemund als umjubelter Protagonistin des mit Top-Ten-Spielerinnen gespickten Felds gerechnet. Nur dank einer Wildcard durfte sie mitspielen. Nun darf sie sich auch darüber freuen, am Montag voraussichtlich unter die besten 30 der Weltrangliste zu rücken.

Keine Eintagsfliege

Vor zwölf Monaten hatte sich der schwäbische Wirbelwind, in der Jugend schon als neue Steffi Graf gefeiert, unerwartet als Qualifikantin bis ins Endspiel gespielt, das sie gegen Kerber verlor. Damit rückte sie in den Blickpunkt, nachdem sie ihre Karriere 2012 wegen des ausbleibenden Erfolgs beinahe schon beendet hätte. Ihr bedeute es "unglaublich viel" zu bestätigen, dass es im letzten Jahr "keine Eintagsfliege war", sagte Siegemund.

Diesmal setzte sie sogar noch einen oben drauf. Die Zuschauer tobten - anders als bei Scharapowa, der sie höflich, aber distanziert begegnet waren. Siegemund feierte damit ihren zweiten Erfolg auf der WTA-Tour: Im Juli letzten Jahres hatte die Fed-Cup-Spielerin beim Turnier im schwedischen Bastad zum ersten Mal auf der Profitour triumphiert.

og/to (sid, dpa)