Zu zweit gegen General Electric
16. Juni 2014Seit Wochen ringen Siemens und General Electric um den maroden Mischkonzern Alstom. Bisher waren es nur Planspiele und Gerüchte - nun werden die Angebote aber konkret. Der Elektronikkonzern Siemens setzt dabei auf Allianzen und will nun offiziell mit dem japanischen Unternehmen Mitsubishi Heavy Industries (MHI) ein milliardenschweres Angebot für den französischen Alstom-Konzern abgeben.
Während die Japaner sich am Alstom-Konzern und drei verschiedenen Sparten beteiligen wollen, bietet Siemens ausschließlich für die Gasturbinensparte der Franzosen, wie das Unternehmen am Montag mitteilten. Für das Geschäftsfeld wollen die Münchner 3,9 Milliarden Euro locker machen. MHI will sich mit 40 Prozent an der Dampfturbinensparte, mit 20 Prozent an der Netztechnik und mit 20 Prozent an der Wasserkraftsparte der Franzosen beteiligen. Dafür wollen sie 3,1 Milliarden Euro bezahlen. Hinzu kommt eine Beteiligung von zehn Prozent auf der Konzernebene. Die insgesamt sieben Milliarden Euro sollen in Bar bezahlt werden.
Alstom soll nicht zerschlagen werden
Das Unternehmen Alstom bleibt demnach weitgehend erhalten. "Die Allianz wird die Schaffung von mehr als 1.000 Stellen in Frankreich ermöglichen", hieß es in der Stellungnahme von Siemens. Außerdem soll es eine dreijährige Stellengarantie für Frankreich und Deutschland im Gasturbinensegment geben.
Mit der Offerte wollen die beiden Unternehmen ein Gebot des amerikanischen Siemens-Rivalen General Electric (GE) kontern. "Das Angebot ist eine attraktive Konstellation, die es sich lohnt zu prüfen. Das wird der Verwaltungsrat von Alstom auch sicher im Sinne aller Aktionäre tun", erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser.
General Electric hatte 12,35 Milliarden Euro für die Energietechnik von Alstom geboten und die Schaffung von 1000 Arbeitsplätzen in Frankreich zugesagt.
nm/gmf (afp, dpa, rtr)