1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Smog: Malaysia ruft Notstand aus

23. Juni 2013

Dicht und zäh liegt der Smog über Teilen Südostasiens: Malaysia erklärte den Süden zum Katastrophengebiet. Indonesien müht sich auf seiner Insel Sumatra um Eindämmung der Waldbrände. Man beschuldigt sich gegenseitig.

https://p.dw.com/p/18udV
Smog liegt in den Straßen des malaysischen Muar (foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/Afp/Str

Aus der Stadt Muar im Süden Malaysias (Artikelbild) werden unglaubliche und lebensgefährliche Smog-Rekorde gemeldet: Umweltminister G. Palanivel beklagte dort einen Smog-Index von sage und schreibe 750 Punkten, den höchsten Wert in Malaysia seit 16 Jahren. Die Brandrodungen in Indonesien und die daraus folgende Luftverschmutzung verursachen katastrophale Verhältnisse.

Der Minister rief für zwei Distrikte im südlichen Bundesstaat Johor den Notstand aus. Die Bewohner der betroffenen Regionen Muar und Ledang seien aufgefordert worden, Zuhause zu bleiben sowie Türen und Fenster geschlossen zu halten, melden lokale Medien. Wenige Tage zuvor hatten die Behörden des Stadtstaates Singapur erklärt, die durch die Rauchpartikel verursachte Luftverschmutzung habe ein bislang noch nie dagewesenes Level erreicht.

Derweil nahm Indonesien den Kampf gegen die Waldbrände auf der Insel Sumatra auf. Mehrere Flugzeuge und Hubschrauber seien im Einsatz, um die Feuer aus der Luft zu löschen, hieß es aus Regierungskreisen. Zudem solle künstlicher Regen erzeugt werden, um die Brände einzudämmen.

Verheerende Feuer auf einer Palmöl-Plantage in Indonesien (foto: reuters) DISASTER ENVIRONMENT HEALTH TPX IMAGES OF THE DAY)
Verheerende Feuer auf einer Palmöl-Plantage in IndonesienBild: Reuters/Beawiharta

Die Feuer in Indonesien brechen nahezu jedes Jahr aus. Verantwortlich dafür sind zumeist illegale Brandrodungen, mit denen Bauern und Plantagenbetreiber versuchen, ihre Böden möglichst schnell wieder nutzbar zu machen. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono versprach, die Verursacher der Verpestung mehrerer Millionen Menschen zur Verantwortung zu ziehen. Wegen Brandstiftung wird gegen 14 Konzerne ermittelt.

Helle Empörung auf allen Seiten

Gleichzeitig hat die Luftverschmutzung den Streit zwischen den Ländern eskalieren lassen: Singapur hatte von der indonesischen Regierung gefordert, strikter gegen Brandrodungen vorzugehen und die Verantwortlichen strafrechtlich zu belangen. Indonesien hingegen gibt den Nachbarstaaten immerhin eine Mitschuld.

Singapur und Malaysia seien ebenso für den Smog verantwortlich, wurde ein Beamter des Ministeriums für Wald- und Forstwirtschaft in Djakarta zitiert. Auch Mitarbeiter von Palmölfirmen aus Singapur und Malaysia praktizierten die umstrittene, aber billige Methode der Brandrodung, um die Böden wieder zu säubern. Umweltschützer bestätigen diese Vorwürfe.

SC/uh (epd, afpe, APE)