So skurril ist die Natur
Das Institut für Artenforschung der State University in New York (IISE) kürt jedes Jahr die Top Ten der skurrilsten Tiere, die im Vorjahr beschrieben worden sind. Jetzt hat es seine Auswahl für 2013 getroffen.
Monsterhaftes Reptil
Der Gecko Saltuarius Eximius lebt in Australiens Regenwald und auf steinigen Flächen. Durch seine bräunlich-weiße Flecktarnung und seinen platten Schwanz, der einem Blatt ähnelt, ist er kaum zu finden. Er jagt am liebsten in der Nacht und ist sehr selten.
Durchsichtige Krabbe
Liropus Minisculus ist nicht nur die kleinste bekannte Skelett-Krabbenart - sie ist auch die einzige in der Region des Nordost-Pazifiks. Forscher haben sie in einer Grotte auf der Insel Santa Catalina vor der Küste Kaliforniens gefunden. Eine männliche Krabbe wird 3,3 Millimeter groß, eine weibliche nur 2,1.
Aus dem Mikrokosmos der Insektenwelt
Tinkerbella Nana heißt diese Zwergwespe. Der Name stammt von einer Fee aus dem Kindermärchen "Peter Pan". Nur 250 Mikrometer klein ist das Insekt, das wahrscheinlich nur eine Lebenserwartung von wenigen Tagen hat. Forscher entdeckten die Wespe in Costa Rica.
Ein Fund aus der Weltraumforschung
Tersicoccus phoenicis wäre wohl nie gefunden worden, hätte sie es sich nicht in NASA- und ESA-Werkstätten in Florida und Französisch-Guayana bequem gemacht. Dort, wo Raumschiffe zusammen gebaut werden, suchen Forscher besonders intensiv nach Mikroorganismen. Sie wollen die Raumtransporter und die Internationale Raumstation ISS sauber halten. Die gefundene Mikrobe war extrem widerstandsfähig.
Nahrung wird zur Tarnung
Spiculosiphon Oceana muss sich vielleicht wegen seiner Größe besonders gut tarnen: Für einen Einzeller erreicht er mit vier bis fünf Zentimetern wahre Riesenmaße. In Unterwasserhöhlen vor der Küste Spaniens ernährt er sich von Schwämmen und sieht dann selbst aus wie ein Schwamm - auch ein Grund, dass er erst jetzt entdeckt wurde.
Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht
Auch kaum zu übersehen ist Dracaena kaweesakii. Bei zwölf Metern Größe verwundert es schon, dass der Drachenbaum erst jetzt entdeckt wurde. Ein Grund: Von dem Baum mit seinen schwertförmigen Blättern und den cremefarbenen Blüten wachsen in Thailand und möglicherweise in Myanmar nur etwa 2500 Stück.
Erster westlicher Fleischfresser seit Jahrzehnten
Bassaricyon Neblina ähnelt einem Waschbären. Er lebt im Nebelwald der kolumbianischen und ecuadorianischen Anden und kann bis zu zwei Kilogramm schwer werden. Seit rund 35 Jahren ist er das erste fleischfressende Tier, das in der westlichen Hemisphäre neu entdeckt wurde.
Seeannemone on the Rocks
Edwardsiella andrillae lebt unter einem Gletscher des Ross Schelfeises der Antarktis. Damit ist sie die erste Seeanemone, die überhaupt in so kalten Meeresregionen entdeckt wurde. Sie ist kleiner als 2,5 Zentimeter und gräbt sich mit ihrem Körper ins Eis ein, sodass nur noch ihre zwölf Tentakel herausschauen.
Pilz von Oranje
Penicillium Vanoranjei haben die Entdecker nach der niederländischen Königsfamilie benannt. Der Pilz, der von Forschern aus Utrecht in Bodenproben aus Tunesien entdeckt wurde, färbt sich nämlich orange. Der Pilz schützt sich vor Trockenheit durch die Bildung einer extrazellulären Matrix - also einer außerhalb der Zellen gelegenen Struktur.
Bewohner der absoluten Dunkelheit
Zospeum tholussum lebt mehr als 900 Meter tief unter dem kroatischen Karstgestein. Ihr Schneckengehäuse hat keinerlei Pigmente und ist damit ganz durchsichtig. Bei einer Größe von nur zwei Millimetern ist es kaum überraschend, dass sie erst jetzt gefunden wurde.