"Solar Impulse 2": von Myanmar nach China
30. März 2015Das mit 17.000 Solarzellen betriebene Flugzeug hob am frühen Montagmorgen Ortszeit in Mandalay in Myanmar ab und machte sich auf den Weg nach Chongqing im Südwesten Chinas. Die Strecke beträgt 1375 Kilometer, die Flugzeit wird mit 18 bis 19 Stunden veranschlagt. Die Landung auf dem viel genutzten Flughafen von Chongqing wurde am Montag nach Mitternacht Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) erwartet. Dafür wird der gesamte Flugverkehr gestoppt.
Fast Zehn Tage mussten Bertrand Piccard und André Borschberg auf den Start zur fünften Etappe ihrer Weltumrundung warten. Das Wetter am Zielort Chongqing in Südwestchina war zu schlecht. Im Cockpit sitzt diesmal der 57-jährige Piccard (Artikelbild).
"Das Wetter ist gut", sagte Piccard vor dem Start. Allerdings werde mit viel Wind und hohen Wolken gerechnet, so dass der Flieger diesmal in sehr großer Höhe fliegen müsse, um über den Wolken zu bleiben. "Wir müssen ziemlich hoch über den Wolken und über den Bergen fliegen", sagte Piccard. Der Flug nach China gilt als eine der härtesten Etappen. Im Cockpit wird ein Temperaturabfall auf bis zu minus 20 Grad Celsius erwartet. Außerdem benötigt Piccard zusätzlichen Sauerstoff.
In Zwölf Etappen um die Welt
Der ausschließlich mit Sonnenenergie betriebene nur 2,5 Tonnen schwere Flieger war am 9. März in Abu Dhabi gestartet. Über Oman ging es weiter nach Indien und Myanmar. Von der Metropole Chongqing soll es in der nächsten Etappe weiter nach Nanjing in Ostchina gehen, bevor der Pazifik in Richtung USA überquert wird. Ende Juli oder Anfang August soll die "Solar Impulse 2" wieder am Persischen Golf ankommen. Am Steuerknüppel des einsitzigen Fliegers wechseln sich Piccard und Borschberg ab. Mit der ersten Solar-Erdumrundung wollen die beiden Schweizer für einen stärkeren Einsatz von Sonnenenergie werben.
Solarzelle defekt
Wegen eines Schadens an einer Solarzelle fehlen der "Solar Impulse 2" zwei Prozent der sonst zur Verfügung stehenden Energie. Das Problem habe aus Zeitgründen in Mandalay nicht repariert werden können, berichtete die Si2-Flugkontrolle. Eine einzelne Solarzelle könne nicht einfach ausgewechselt werden, so dass acht Zellen abgeschaltet werden mussten.
qu/se (dpa, afp)