Soldatenabschied in Kabul
15. November 2005Der Bundeswehrsoldat war am Montag bei einem Selbstmordanschlag ums Leben gekommen. Der Leichnam soll am Mittwochabend (16.11.2005) mit militärischen Ehren auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln empfangen werden. Die Maschine wird gegen 21 Uhr (MEZ) erwartet. Verteidigungsminister Peter Stuck und der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, werden an dem Zeremoniell teilnehmen, wie die Bundeswehr mitteilte.
Selbstmordanschläge in Kabul
Der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte die beiden Selbstmordanschläge in Kabul, zu denen sich die radikalislamischen Taliban bekannten. Dabei waren auch drei afghanische Zivilisten getötet und zwei Bundeswehrsoldaten verletzt worden. Am Dienstag (15.11.) starb bei einem Anschlag im Südosten des Landes ein US-Soldat.
Die zwei verletzten Bundeswehrsoldaten sind am Dienstagabend nach Deutschland zurückgekehrt. Eine Maschine mit den beiden an Bord landete kurz vor 19 Uhr auf dem Flughafen Köln/Bonn. Die Luftwaffe holte die beiden Feldjäger mit einer Lazarett-Maschine ab. Nach ihrer Ankunft wurden sie in Krankenhäuser gebracht. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe - zuständig für im Ausland begangene Taten mit deutschen Opfern - leitete ein Ermittlungsverfahren ein.
"Jetzt erst recht"
Der Kommandeur des deutschen ISAF-Einsatzkontingents, Brigadegeneral Hans-Christoph Ammon, sagte bei der Trauerzeremonie am Dienstag in Kabul vor 1600 Soldaten: "Wir werden den Attentätern, Mördern und Hasspredigern nicht weichen (...) und lassen sie wissen: Jetzt erst recht." Die ISAF stehe für Hoffnung und Zuversicht in dem geschundenen Land. Der Kommandeur der ISAF, der italienische General Mauro Del Vecchio, sagte: "Einem gestorbenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen ist eine furchtbar traurige Handlung." Im Namen der NATO und aller ISAF-Staaten sprach Del Vecchio den deutschen Soldaten sein "tiefstes Mitgefühl" aus.
UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach der Bundesregierung und der Regierung von Afghanistan sein Beileid aus. An die afghanische Regierung und die internationalen Truppen im Land appellierte er, alles zu tun, um die Sicherheitslage zu verbessern. Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhard Robbe, sagte im Fernsehen, es gebe keinen optimalen Schutz. Es werde alles für die Soldatinnen und Soldaten getan. (kap)