Somalia braucht mehr Hilfe
2. Juni 2012"Der Friedensprozess ist in der Hand der Somalier", sagte Ban auf einer internationalen Somalia-Konferenz in der türkischen Metropole Istanbul. Die internationale Gemeinschaft müsse ihn aber unterstützen. Im Angesicht von Terrorismus, Piraterie und Dürre brauche Somalia Hilfe.
Seit 1991 hat das Land am Horn von Afrika keine funktionierende Zentralregierung mehr. In den vergangenen Jahren sind mehr als eine Million Menschen vor den blutigen Kämpfen und dem Hunger geflüchtet. Sie ließen sich vor allem in Flüchtlingslagern in Kenia und Äthiopien nieder und leben dort unter schwierigen Umständen
Aufbauziele bis 2015 umrissen
Hilfsorganisationen, UN-Experten und Regierungsvertreter aus 50 Staaten steckten auf der Konferenz Ziele für den Aufbau des Landes am Horn von Afrika bis 2015 ab. Dabei ging es um die Infrastruktur, Energieprojekte, die Wasserversorgung und die Befriedung des Landes nach 20 Jahren Bürgerkrieg und Terror. Es wurde vereinbart, unter türkischer Führung einen Fonds aufzulegen, der vor allem den Aufbau eines staatlichen Sicherheitsapparates und einer neuen Justiz fördern soll.
Premier will umfassendes Programm
Der somalische Ministerpräsident Abdiweli Mohammed Ali bat in Istanbul um ein großangelegtes Aufbauprogramm für sein Land. Sonst würden auf die jüngsten Erfolge im Kampf gegen die Rebellen der islamistischen Al-Schabaab-Milizen wieder Rückschläge folgen. Seit dem vergangenen Jahr ist die Extremistengruppe immer mehr unter Druck geraten. Die Friedensmission der Afrikanischen Union, kenianische Soldaten und äthiopische Truppen sind im Kampf gegen die Rebellen im Einsatz.
Somalia wird von einer Übergangsregierung geführt, deren Einfluss jedoch nur bedingt über die Grenzen der Hauptstadt Mogadischu hinaus reicht und deren Mandat am 20. August endet. Ban rief die Übergangsregierung auf, einen Friedensprozess auf breiter Basis zu unterstützen sowie die Weichen für eine Volksabstimmung und für Wahlen zu stellen.
wl/rb (dpa, afp)