1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Space Force: USA gründen Weltraum-Streitkraft

10. August 2018

Als Donald Trump erstmals die Idee äußerte, dachte man an eine neue Star-Wars-Episode. Weit gefehlt, schon 2020 soll die United States Space Force Realität sein, inklusive eines Kommandos zur "Weltraum-Kriegsführung".

https://p.dw.com/p/32w9B
Star Wars | The Last Jedi
Szene aus dem Film "Star Wars: Der letzte Jedi" Bild: picture-alliance/AP Photo/Industrial Light & Magic/Lucasfilm

Die amerikanische Regierung argumentiert mit einer zunehmenden Bedrohung im und aus dem All durch Russland und China. Der Weltraum werde immer mehr zu einem Kampfgebiet "und wir müssen uns dieser Realität stellen", machte Verteidigungsminister Jim Mattis bei der Vorstellung des Konzepts deutlich. "Die Zeit ist gekommen, die United States Space Force zu gründen", unterstrich US-Vizepräsident Mike Pence im Pentagon. Moskau und Peking ließen Weltraumwaffen entwickeln, die etwa US-Satelliten bedrohen und Navigationssysteme wie GPS stören könnten.

"Amerikanische Dominanz im Weltraum"

"Es ist nicht genug, nur eine amerikanische Präsenz im Weltraum zu haben. Wir müssen amerikanische Dominanz im Weltraum haben. Und das werden wir", ergänzte Pence. "Frieden kommt nur durch Kraft. Im Bereich des Weltalls wird die United States Space Force in den nächsten Jahren diese Kraft sein."

Acht Milliarden Dollar für den Anfang

Der Vize-Präsident rief den Kongress auf, einer sechsten US-Teilstreitkraft zuzustimmen. Nach seinen Worten will die Regierung von Präsident Donald Trump Senat und Repräsentantenhaus deshalb im Verteidigungsbudget 2020 zunächst um acht Milliarden Dollar für einen Fünfjahreszeitraum bitten.

USA, Washington:  Mike Pence
Vizepräsident Mike Pence bei der Vorstellung der Pläne für eine Space Force Bild: picture-alliance/dpa/E. Vucci

Parallel dazu präsentierte das Pentagon Details zum Aufbau der Streitkraft. Dazu gehören unter anderem eine Weltraum-Entwicklungsorganisation und die Gründung einer Einheit von Experten, die zu "Profis bei der Kriegsführung im Weltraum" ausgebildet werden sollen. Außerdem soll ein neues US-Weltraumkommando ins Leben gerufen werden, "um Weltraum-Kriegsführung zu verbessern und zu entwickeln".

"Uneingeschränkter Zugang zum All" - Was ist mit dem Weltraumvertrag?

Im Bericht des Verteidigungsministeriums heißt es weiter, Ziel sei es, "lebensnotwendige US-Interessen im Weltraum zu schützen". Die USA müssten uneingeschränkten Zugang zum All haben und dort frei operieren können, "um Amerikas Sicherheit, wirtschaftlichen Wohlstand und wissenschaftliche Erkenntnisse voranzubringen".

Offen ist noch, wie das US-Vorhaben mit dem Weltraumvertrag von 1967 korrespondiert, den auch die USA ratifiziert haben. Danach ist die Stationierung von Massenvernichtungswaffen im All verboten. Zudem dürfen im Weltall sowie auf Himmelskörpern wie dem Mond keine militärischen Basen installiert oder militärische Übungen abgehalten werden. Zivile Raumfahrt und Weltraumforschung werden jedem Staat explizit gestattet.

Sechste eigenständige Einheit 

Die Space Force soll neben dem Heer, der Marine, der Luftwaffe, dem Marineinfanteriekorps und der Küstenwache die sechste eigenständige Teilstreitkraft der USA werden. Das Budget für das Finanzjahr 2020 wird im Februar 2019 an den Kongress übermittelt.

Präsident Trump hatte erstmals im März die Gründung einer Weltraum-Streitkraft vorgeschlagen. Im Juni wies er das Pentagon an, "den wichtigen Prozess der Gründung von Space Force als sechsten Zweig der Streitkräfte zu beginnen".

se/rb (dpa, rtr, ap, afp)