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Politik

Spahn spekuliert auf neuen Impfstoff

3. Januar 2021

Der deutsche Gesundheitsminister hofft, dass ein zusätzliches Vakzin die Probleme bei den Corona-Impfungen lösen wird. Kritik am Tempo gibt er an die Bundesländer weiter.

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England | Coronavirus | Impstoff AstraZeneca
Der Impfstoff des wird in England ab Montag verabreichtBild: Gareth Fuller/AP Photo/picture alliance

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf eine schnelle Zulassung des Impfstoffs des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca. Dabei strebt er aber keinen deutschen Alleingang an: "Ideal wäre eine zügige europäische Zulassung", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post".

Der Impfstoff, der in Großbritannien bereits zugelassen ist und dort am Montag zum Einsatz kommen soll, wird derzeit von den europäischen Zulassungsbehörden geprüft. Das Mittel hatte in Studien zwar eine geringere Wirksamkeit gezeigt als der Impfstoff von BioNtech-Pfizer, kann aber mit weniger Aufwand gelagert werden und ist deutlich kostengünstiger.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Jens Spahn: "Ideal wäre eine zügige europäische Zulassung"Bild: Michael Sohn/AP/Pool/picture alliance

Die zuletzt aufgekommene Kritik an der deutschen Impfstrategie hält Spahn für ungerechtfertigt. "Wir haben ausreichend Impfstoff für Deutschland und die EU bestellt", betonte er. "Das Problem ist nicht die bestellte Menge. Das Problem ist die geringe Produktionskapazität zu Beginn - bei weltweit extrem hoher Nachfrage." Das sei aber von Anfang an klar gewesen.

Beim Tempo der Impfungen sieht er auch die Bundesländer in der Pflicht. "Bei einigen läuft die Impfkampagne schneller an als bei anderen", sagte Spahn. "Dass es keine bundeseinheitliche, sondern diese unterschiedliche Herangehensweise gibt, war eine sehr bewusste Entscheidung der Bundesländer." Nun müsse diese Entscheidung gemeinsam bestmöglich umgesetzt werden.

Chor der Kritiker

Nachdem in Deutschland kurz nach Weihnachten die Impfungen gegen Corona starteten, wird debattiert, ob das Tempo angesichts der hohen Zahl an Neuinfektionen ausreichend ist. Politiker von SPD und Linken, aber auch die Ärztin und Hochschulprofessorin Frauke Zipp, Mitglied der Leopoldina, die die Bundesregierung in der Coronavirus-Pandemie berät, hatten am Samstag massive Kritik geübt.

uh/ml (dpa, rtr)