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Spanien bekräftigt Anspruch auf Gibraltar

22. Juli 2009

Erstmals seit der Eroberung durch die Briten vor mehr als 300 Jahren hat ein Mitglied der spanischen Regierung Gibraltar besucht. Laut Außenminister Moratinos will Spanien seine Ansprüche auf die Kolonie nicht aufgeben.

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Der spanische Außenminister Moratinos mit seinem britischen Kollegen Miliband und Gibraltars 'Chefminister' Peter Caruana (Foto: AP)
Shakehands: Spaniens Außenminister Moratinos (M.) mit seinem britischen Kollegen Miliband (r.) und Gibraltars "Chefminister" Peter CaruanaBild: AP

In seinem eigenen Land musste sich der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos ob seines Besuchs der britischen Kronkolonie Gibraltar am Dienstag (21.07.2009) mit geharnischter Kritik auseinandersetzen. Die oppositionelle Volkspartei in Madrid sprach von einem "historischen Verrat". Moratinos begehe mit seiner Visite einen "schrecklichen Fehler", der einer Anerkennung Gibraltars als souveränes Territorium gleichkomme.

Zusammenarbeit wird verstärkt

Doch genau diese Befürchtung suchte Moratinos zu zerstreuen. Spanien gebe seinen Anspruch auf die Landzunge südlich der iberischen Halbinsel nicht auf, betonte der Minister nach einem Treffen mit seinem britischen Amtskollegen, David Milliband, und dem Regierungschef von Gibraltar, Peter Caruana. Dies sei eine allseits bekannt Position seines Landes, an der sich nichts geändert habe, sagte Moratinos. Die spanische Regierung setze aber zugleich auf Zusammenarbeit, um Streitfragen zu klären und das Leben der rund 30.000 Einwohner zu verbessern.

Illuminierter Felsen von Gibraltar bei Nacht (Foto: AP)
Der Felsen von Gibraltar - markantester und zugleich höchster Punkt der Landzunge südlich von SpanienBild: AP

Bei einer Pressekonferenz sprachen Moratinos, Miliband und Caruana von einem historischen Treffen. Die drei vereinbarten unter anderem eine Ausweitung der Verkehrsverbindungen zwischen Spanien und Gibraltar sowie eine stärkere Kooperation in den Bereichen Sicherheit und Umwelt. Fragen der Souveränität des Gebiets waren bei den Gesprächen ausgeklammert worden.

Annäherung seit 2004

Pro-britische Demonstration im Jahr 2002 (Foto: AP)
Pro-britische Demonstration im Jahr 2002: Damals stimmten bei einem Referendum 99 Prozent der Wähler für einen Verbleib unter britischer HerrschaftBild: AP

Gibraltar war 1704 im spanischen Erbfolgekrieg von dem britischen Admiral George Rooke erobert worden. Im Friedensvertrag von Utrecht 1713 wurde das Gebiet Großbritannien zugesprochen. Spanien hat seine Ansprüche auf die Kolonie aber niemals aufgegeben. Der knapp sieben Quadratkilometer große Kalksteinfelsen sorgte daher immer wieder für Spannungen zwischen London und Madrid.

Der Besuch von Moratinos war der bisherige Höhepunkt einer allmählichen Annäherung zwischen Spanien und Gibraltar. Diese hatte 2004 mit dem Antritt der sozialistischen Regierung in Madrid begonnen.

Bereits 2006 vereinbarten Spanier und Briten in einem Abkommen eine Reihe von Erleichterungen für die Menschen in Gibraltar. Dazu gehörten beschleunigte Grenzkontrollen, der Ausbau der Telefonverbindungen und eine gemeinsame Nutzung des Flughafens. (gri/bu/dpa/ap/afp)