Spanien stellt Konzept für faule Kredite vor
29. Oktober 2012Vor allem die Immobilienkredite aus dem beinahe zusammengebrochenen Häusermarkt sollen von einer "Bad Bank" übernommen werden. Nach dem Konzept der spanischen Notenbank soll das Abwicklungsinstitut bereits im November an den Start gehen. Diese Maßnahme ist eine Voraussetzung dafür, dass Spanien für seine nach dem Platzen der Immobilien-Blase angeschlagenen Banken bis zu 100 Milliarden Euro von der Europäischen Union (EU) erhält. Die Gelder aus dem EU-Topf sollen spätestens Anfang Dezember nach Spanien fließen.
Als Erstes sollen Vermögenswerte der vom Staat geretteten Banken im Umfang von 45 Milliarden Euro auf das Abwicklungsinstitut übertragen werden. Die "Bad Bank" hat dann mehr Zeit als eine normales Geldhaus, die Kredite weiterzureichen. Außerdem soll dadurch der Kapitalbedarf der Kreditinstitute, der in einem Stresstest im September auf insgesamt 60 Milliarden Euro veranschlagt worden war, um fünf bis sechs Milliarden Euro sinken.
Mit dem zusätzlichen Kapital sollen sich die Geldhäuser für die Rezession wappnen. Betroffen sind vor allem Sparkassen und andere regionale Banken. Als größtes Sorgenkind gilt die fusionierte, börsennotierte Sparkasse Bankia. Einige Branchenriesen wie Santander können Medienberichten zufolge die Krise aus eigener Kraft bewältigen.
nm/GD (dpa, rtr)