Spaniens Sparpläne beflügeln die Börsen
13. Mai 2010Kräftiger Kursanstieg an der Wall Street: Angetrieben von starken Technologie- und Industriewerten sowie dem spanischen Sparpaket haben die US-Börsen am Mittwoch (12.05.2010) Gewinne eingefahren. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 1,4 Prozent. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte 1,4 Prozent zu, der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 2,1 Prozent.
"Positives Signal"
"Es gab Zweifel, ob Spanien es mit den Sparmaßnahmen tatsächlich ernst meint", sagte ein Börsianer. Die angekündigten konkreten Maßnahmen seien jetzt ein "positives Signal". Sie helfen vor allem Unternehmen mit internationalem Geschäft. Die Erleichterung vieler Anleger habe im Verlauf des Tages zu deutlichen Kurserholungen geführt.
Auch die Börse in Tokio wurde am Donnerstag von den Nachrichten aus Europa beflügelt. Der Nikkei-Index stieg um 1,6 Prozent auf 10.557 Punkte. Zu den Gewinnern zählten vor allem exportorientierte Werte wie Advantest. Händler sagten, dass Spanien mit der Ankündigung seiner Einsparvorhaben Sorgen über eine weitere Ausbreitung der griechischen Schuldenkrise zerstreut habe.
Deutliche Gewinne
Auch die Börse in Frankfurt hatte am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen auf Spaniens Sparpläne reagiert. Der Dax stieg um 2,41 Prozent auf 6183,49 Punkte und hatte kurzzeitig sogar wieder die 6200-er Marke übersprungen. Der MDax legte sogar um 3,5 Prozent auf 8459,71 Punkte zu. Für den TecDax ging es um 2,58 Prozent auf 789,82 Punkte nach oben.
"Die Anleger fokussieren sich wieder auf aktienrelevante Themen wie die Flut von Quartalszahlen, die größtenteils sehr gut ausfielen", sagte ein Händler einer deutschen Großbank. Zudem seien die Nachwirkungen des Euro-Rettungspakets spürbar, erklärte ein anderer Händler.
Deutsche Aktien gewinnen
Vor allem deutsche Aktien gehörten zu den Gewinnern, meinte Aktienhändler Michael Braun von der Postbank. "Die deutsche Wirtschaft gilt als besonders krisenresistent und ist bei den Marktteilnehmern beliebt", erklärte Patrick Pflüger, Marktanalyst bei IG Markets.
Spaniens Regierungschef Jose Luis Zapatero hatte am Mittwoch angekündigt, dass er 15 Milliarden Euro einsparen will. So sollten 2010 die Löhne der Staatsbediensteten um fünf Prozent gekürzt werden, 2011 werde es eine Nullrunde geben. Außerdem sollen 13.000 Stellen im öffentlichen Dienst wegfallen.
Autor: Oliver Samson
Redaktion: Eleonore Uhlich