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KonflikteSpanien

Spaniens Zoll erzürnt Gibraltar

4. Februar 2023

In scharfer Form hat die britische Exklave gegen einen Einsatz spanischer Zollbeamter protestiert. Sie sollen auf Schmugglerjagd an einem Strand Gibraltars Schüsse abgefeuert haben.

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Gibraltar Grenze
Zaun an der Grenze zwischen Spanien und Gibraltar (mit seinem markanten Felsen)Bild: Isabel Infantes/DPR/picture alliance

Der Regierungschef von Gibraltar, Fabian Picardo, sprach von einer "eklatanten Verletzung der Souveränität" des Vereinigten Königreichs. Es handele sich möglicherweise um den "ernstesten und gefährlichsten Zwischenfall seit vielen Jahren". Das Verhalten spanischer Zollbeamter sei "untragbar" gewesen. Im Raum steht der Vorwurf, dass sie auf dem Territorium Gibraltars Schüsse abgaben.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Donnerstagmorgen. Nach Angaben einer anonymen Quelle der spanischen Steuerbehörde hatten zwei Zöllner einen Strand in Gibraltar betreten, nachdem ihr Boot bei der Verfolgung von Tabakschmugglern ein Motorenproblem hatte und an Land getrieben wurde. Dort seien sie von einer Gruppe Menschen umringt und mit Steinen beworfen worden. Einem Beamten sei die Nase gebrochen worden, der andere habe einen Bruch des Wangenknochens erlitten.

Das Online-Presseportal "Asociación H 50" und andere spanische Medien verbreiten ein Handyvideo, auf dem anscheinend zu hören ist, wie mehrere Schüsse während des Vorfalls abgegeben wurden. Unklar ist, wer diese abfeuerte. Die Ereignisse erforderten "eine sorgfältige Prüfung der Art und des Umfangs der diplomatischen Reaktion", erklärten Picardo und der Gouverneur der britischen Exklave, David Steel.

Gibraltar | Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo
Fabian Picardo: Schüsse wären "ein sehr ernster Gesetzesbruch" (Archivfoto)Bild: JORGE GUERRERO/AFP/Getty Images

Das spanische Außenministerium verurteilte seinerseits den Angriff auf die Zöllner, die ernsthaft verletzt worden seien. Es wies nicht nur "den Wortlaut" der Erklärung Gibraltars zurück, sondern abermals auch die Ansprüche des Vereinigten Königreichs auf das Territorium an der Südspitze der Iberischen Halbinsel insgesamt.

Ein langer Konflikt

Spanien fordert seit langem die Rückgabe des nur knapp sieben Quadratkilometer großen Gebiets, das es 1713 an die Briten abgetreten hatte. Zwischen Madrid und London kommt es deswegen immer wieder zu diplomatischen Verstimmungen.

wa/AR (afp, rtr)