Spitzensportler, die dem Krebs trotzten
Auch Spitzensportler sind nicht immun gegen Krebs. Einige Topstars machten trotz der niederschmetternden Diagnose weiter - und feierten sportliche Erfolge.
Lance Armstrong
1996 wird bei dem damals 25-jährigen US-Radrennfahrer Lance Armstrong Hodenkrebs diagnostiziert, der sich auch auf Gehirn, Lunge und seinen Bauchraum ausgebreitet hat. Die Ärzte machen Armstrong wenig Hoffnung. Dennoch gewinnt er von 1999 bis 2005 siebenmal in Folge die Tour de France. Nach jahrelangem Leugnen gesteht er 2013, gedopt gewesen zu sein. Alle seine Titel werden gestrichen.
Mario Lemieux
Mario Lemieux gilt als einer der besten Eishockeyspieler aller Zeiten. In 915 NHL-Saisonspielen erzielt er 1723 Punkte. Anfang 1993 wird bei ihm ein Hodgkin-Lymphom diagnostiziert. Nach einer zweimonatigen aggressiven Bestrahlungstherapie gegen den Lymphknotenkrebs kehrt Lemieux aufs Eis zurück. Gleich im ersten Spiel gelingen ihm ein Tor und ein Assist. Er spielt weitere acht NHL-Saisons.
Edna Campbell
Edna Campbell ist eine gefeierte US-Basketballerin, als bei ihr Brustkrebs festgestellt wird. Sie spielt dennoch weiter - für die Sacramento Monarchs, drei weitere WNBA-Vereine und das US-Team - und wird zur Symbolfigur im Kampf gegen Brustkrebs. 2005 beendet Campbell ihre Karriere, wird Krankenschwester und gründet "Breathe and Stretch", ein Programm für Brustkrebs-Überlebende.
Jon Lester
2006 wird bei Baseball-Star Jon Lester, dem Pitcher der Boston Red Sox, ein anaplastisch-großzelliges Lymphom diagnostiziert. Lester unterzieht sich einer Chemotherapie gegen den Tumor. 2007 gibt er sein Comeback bei den Red Sox und gewinnt die World Series. Im Jahr darauf gelingt ihm das seltene Kunststück eines No-Hitters: In einem ganzen Spiel lässt er keinen gültigen Schlag des Gegners zu.
Matthew Wade
Bereits im Alter von 16 Jahren wird bei Cricketspieler Matthew Waade Hodenkrebs festgestellt. Nach zwei Chemotherapien gilt er als geheilt - und startet seine internationale Karriere. Der Linkshänder spielt bei zahlreichen Großereignissen für das Nationalteam Australiens.
Novlene Williams-Mills
Novlene Williams-Mills (l.) gewinnt bei Olympia 2012 Silber mit der 4x400-Meter-Staffel Jamaikas - obwohl ihr zuvor Brustkrebs diagnostiziert worden ist. Nach den Spielen in London unterzieht sie sich einer Mastektomie. Dabei wird vom Krebs betroffenes Brustgewebe entfernt. Auch danach feiert sie mit der jamaikanischen Staffel Erfolge: WM-Gold 2015 in Peking, olympisches Silber 2016 in Rio.
Marco Russ
Ein Routine-Dopingtest führt dazu, dass bei Eintracht Frankfurts Verteidiger Marco Russ im Mai 2016 Hodenkrebs festgestellt wird. Nach seiner Krebsbehandlung kehrt Russ im Februar 2017 auf den Platz zurück: als Einwechselspieler im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Arminia Bielefeld (1:0). Im Mai 2018 wird Russ mit der Eintracht nach einem 3:1-Sieg gegen den FC Bayern Pokalsieger.
Antje Möldner-Schmidt
Bei 3000-Meter-Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt wird 2010 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert. Chemotherapie und Bestrahlung folgen. Bei den Deutschen Meisterschaften 2011 kehrt sie wieder in den Wettkampf zurück - und wird auf Anhieb Vierte. Bei den Europameisterschaften 2012 gewinnt sie Silber, 2014 EM-Gold. Im Januar 2020 erklärt Möldner-Schmidt ihren Rücktritt vom Leistungssport.
Heiko Herrlich
Bei Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich wird im Herbst 2000 ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert. Nach erfolgreicher Strahlentherapie feiert er ein Jahr später sein Comeback. Doch der Stürmer, der in 257 Liga-Einsätzen für Leverkusen, Mönchengladbach und Dortmund 74 Tore erzielt, findet nie wieder zu seiner früheren Form zurück. 2004 hängt er seine Fußballschuhe an den Nagel und wird Trainer.
James Conner
Ende 2015 wird bei Football-Profi James Conner Lymphdrüsenkrebs festgestellt. Nach erfolgreicher Chemotherapie kann der Runningback ein halbes Jahr später seine Karriere fortsetzen. Derzeit spielt Conner in der NFL für die Pittsburgh Steelers.
Benjamin Köhler
17 Jahre lang verdient Benjamin Köhler sein Geld als Fußballprofi, neun Jahre davon bei Eintracht Frankfurt. Nach seinem Wechsel zum 1. FC Union Berlin wird bei ihm Anfang 2015 Magenkrebs diagnostiziert. Nach einer Chemotherapie wird Köhler sechs Monate später für krebsfrei erklärt und spielt noch bis zum Karriereende 2017 Fußball. Heute betreibt Köhler in Berlin ein Eiscafé.
Max Taylor
Innenverteidiger Max Taylor gilt als eines der hoffnungsvollsten Talente des englischen Fußball-Traditionsvereins Manchester United. Mit 18 Jahren unterschreibt er seinen ersten Profivertrag. Dann die Diagnose: Hodenkrebs. Taylor wird operiert und unterzieht sich einer Chemotherapie. Ein Jahr nach der Diagnose steigt er wieder ins Training ein.