Sponsoren erhöhen Druck auf die Fifa
9. Juni 2014Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas mahnte eine zügige Untersuchung an und zeigte sich besorgt über die Negativschlagzeilen rund um die WM-Vergabe. "Als Fifa-Partner erwarten wir, dass diese Vorwürfe angemessen untersucht werden", erklärte auch der japanische Elektronik-Konzern Sony. Der Verband müsse sich in allen Bereichen an seine Prinzipien von Integrität, ethischem Verhalten und Fairness halten.
Die Fifa hatte vor kurzen angekündigt, die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar auf Korruption hin zu prüfen. Beide Länder haben Fehlverhalten bestritten. Ein Bericht dazu soll Ende Juli vorliegen - also erst nach Ende der in wenigen Tagen beginnenden WM in Brasilien.
Die WM in Katar könnte platzen
Besonders umstritten ist die WM-Vergabe 2022 an das finanzkräftige Emirat Katar. Wegen der extremen Hitze im Sommer muss das Turnier dort wohl zu einer anderen Jahreszeit gespielt werden, was die Terminpläne der Profiklubs durcheinanderbringen würde. Inzwischen ist nicht mehr ausgeschlossen, dass über die Vergabe der WM komplett neu abgestimmt wird. Die britische Zeitung "Sunday Times" hat an den vergangenen beiden Wochenenden berichtet, ihr lägen Unterlagen vor, die Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe der Fußball-WM an Katar belegen. Das Emirat streitet die Vorwürfe ab.
Allein im vergangenen Jahr hat die Fifa rund 1,4 Milliarden Dollar eingenommen. 600 Millionen Dollar davon stammen aus Übertragungsrechten, 400 Millionen von Sponsoren und Partnerfirmen. Davon kamen rund 180 Millionen Dollar von den sechs Hauptsponsoren Sony, Adidas, Visa, Coca-Cola, Emirates und den beiden südkoreanischen Autobauern Kia und Hyundai, die sich das Sponsoring teilen. Die Sponsorenverträge von Sony und Emirates mit der Fifa laufen dieses Jahr aus.
zdh/re (rtr)