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Kriminalität

Susanna Opfer von Sexual- und Gewaltdelikt

7. Juni 2018

Die 14-jährige Susanna aus Mainz ist tot. Sie wurde vergewaltigt und dann umgebracht. Einer der beiden zunächst beschuldigten Männer wurde verhört und dann freigelassen, der zweite ist in seine irakische Heimat geflohen.

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Polizisten in Wiesbaden sichern die Zufahrt zu dem Gelände, wo am Mittwoch die Leiche von Susanna gefunden wurde (Foto: picture-alliance/dpa/B. Roessler)
Polizisten in Wiesbaden sichern die Zufahrt zu dem Gelände, wo am Mittwoch die Leiche von Susanna gefunden wurdeBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Die in Wiesbaden tot aufgefundene Jugendliche Susanna ist Opfer eines Sexual- und Gewaltdelikts geworden. Das teilte der Wiesbadener Oberstaatsanwalt Oliver Kuhn mit. Zuvor hatte ein Polizeisprecher in der hessischen Landeshauptstadt erklärt, bei der am Mittwoch entdeckten Leiche handele es sich eindeutig um die sterblichen Überreste der 14-Jährigen aus Mainz.

Dreitagebart, Jeans, weiße Jacke

Susanna war am 22. Mai als vermisst gemeldet worden. Sie war mit Freunden in der Wiesbadener Innenstadt unterwegs gewesen und abends nicht wie abgesprochen nach Hause zurückgekehrt. Bei der Polizei gingen daraufhin mehrere Zeugenhinweise ein, die auf ein Verbrechen hindeuteten. Nach längerer Suche fand die Polizei dann in einem schwer zugänglichen Gelände bei Wiesbaden-Erbenheim eine weibliche Leiche. In der Umgebung des Ortes hatten die Beamten schon in den Tagen zuvor nach der vermissten Jugendlichen gesucht. Die Ermittler gingen aufgrund der Spuren sofort von einem Gewaltverbrechen aus. Sie wollten aber anfangs nicht bestätigen, dass es sich um die vermisste Jugendliche handelte.

Ein zunächst Verdächtigter wieder frei

Laut Staatsanwalt Kuhn gab es zunächst zwei Beschuldigte, einen 20 Jahre alten Flüchtling aus dem Irak und einen 35 Jahre alten türkischen Staatsangehörigen. Gegen den zwischenzeitlich festgenommenen Türken besteht nach neuen Ermittlungserkenntnissen kein dringender Tatverdacht mehr, wie Kuhn am Abend in Frankfurt mitteilte. Der Asylbewerber mit türkischer Staatsangehörigkeit habe das Justizgebäude bereits wieder verlassen und könne sich frei bewegen.

Der Iraker dagegen sei weiter auf der Flucht. Das Fahndungsbild der Polizei zeigt einen jungen Mann mit Dreitagebart, der Jeans und eine weiße Jacke trägt. Der Mann soll nach Auskunft des Präsidenten des Polizeipräsidiums Westhessen, Stefan Müller, untergetaucht und gemeinsam mit seiner Familie vor einigen Tagen überhastet in den Irak zurückgereist sein. Der 20-Jährige war bereits mehrfach polizeilich aufgefallen. Er war auch mit der Vergewaltigung eines Kindes in Verbindung gebracht worden.

Flucht über Istanbul nach Erbil

Wie Müller weiter berichtete, hatte die irakische Familie aus Vater, Mutter und sechs Kindern zuletzt in einer Flüchtlingsunterkunft in Erbenheim gelebt. Sie sei nach bisherigen Erkenntnissen von Düsseldorf aus nach Istanbul und von dort aus weiter ins irakische Erbil geflogen. Auf den Flugtickets seien andere Namen angegeben gewesen als auf den ebenfalls am Flughafen vorgelegten Aufenthaltspapieren für Deutschland. Die Gruppe habe aber auch sogenannte Laissez-passer-Dokumente - eine Art Passierschein - in arabischer Sprache mit Passbildern dabei gehabt, die von der irakischen Botschaft ausgestellt worden seien, so Müller weiter. Am Flughafen seien nach den bisherigen Erkenntnissen die Passfotos, aber nicht die Namen abgeglichen worden.

sti/qu/stu (dpa, afp)