Staffel-Finale: Wie "The Crown" das Publikum fesselt
Am 16. November startet die finale Staffel der Netflix-Serie "The Crown". Queen Elizabeth steht weiterhin im Fokus, aber auch um Dianas Tod und die Heirat von Prinz Charles und Camilla wird es gehen.
Eine Regentschaft von 70 Jahren
Im Mittelpunkt von "The Crown" steht die Frau, die die Krone 70 Jahre lang trug - die britische Monarchin, Königin Elizabeth II. Verkörpert wird sie in der Serie von Claire Foy, Olivia Colman und Imelda Staunton. Nach dem Tod der echten Königin im September 2022 meldete Netflix einen sprunghaften Anstieg der Zuschauerzahlen - 17,6 Millionen Stunden wurde "The Crown" angesehen.
"Die Königin ist tot, lang lebe der König"
Nach Queen Elizabeths Tod folgte am 6. Mai 2023 der Prinz von Wales auf den Thron. Auf dem Weg zu dessen Antrittsrede vor dem britischen Parlament am 7. November protestierten zahlreiche Menschen von der Anti-Monarchie-Bewegung "Republic" gegen ihn - "Not my King - nicht mein König" lautete die Message.
Vom Prinz von Wales zum König von England
Charles holprige Reise auf den Thron ist ein wiederkehrendes Thema in "The Crown". Trotz Widerstands der Waliser wird er in Staffel 3 Prinz von Wales. Um sich auf seine Amtseinführungsrede auf Walisisch vorzubereiten, nimmt er Sprachunterricht bei einem Anti-Monarchisten und beginnt - zumindest in der Netflix-Version -, den Wunsch der Waliser nach Selbstbestimmung zu verstehen.
Was auch immer "verliebt" bedeutet
Charles und Dianas Eheprobleme waren regelmäßig Thema in der Boulevardpresse. Berühmt-berüchtigt ist die Aussage des Prinzen während einer Pressekonferenz nach der Verlobung, er sei "verliebt" - was immer das auch bedeute. Diana sagte später in einem Interview, dass Charles' Antwort sie "traumatisiert" habe.
Die Königin der Herzen
In einem legendären BBC-Interview mit Martin Bashir sagt Prinzessin Diana: "Ich wäre gerne eine Königin der Herzen, in den Herzen der Menschen, aber ich sehe mich nicht als Königin dieses Landes. Ich glaube nicht, dass viele Leute wollen, dass ich Königin werde." Das Finale von "The Crown" behandelt in den ersten vier Episoden Dianas letzte Tage.
Ehe zu dritt
Prinzessin Diana bekannte in dem BBC-Interview auch: "Wir waren zu dritt in der Ehe" - und bezog sich damit auf Camilla Parker-Bowles, die später Charles heiratete und 2023 Königin wurde. Nachdem sie einst als "die andere Frau" verschmäht wurde, wird sie heute von den Britinnen und Briten akzeptiert. Die Ehe ist auch Thema in der letzten Staffel von "The Crown".
Schlagabtausch der Eisernen Lady mit der Queen
In Staffel 4 verkörperte Gillian Anderson Margaret Thatcher, die erste weibliche Premierministerin Großbritanniens. In einer Episode geraten sie und die Queen wegen Sanktionen gegen das Apartheid-Regime in Südafrika aneinander. Reine Fiktion? Thatcher selbst schrieb 1993 in ihrer Biographie: "Geschichten über 'zwei mächtige Frauen' im Clinch waren einfach zu schön, um sie nicht zu erfinden."
Serienende in den frühen 2000-ern
2021 verkündete Produzentin Suzanne Mackie, dass das königliche Biopic nicht über die sechste Staffel hinausgehen werde, die sich den Ereignissen der frühen 2000er-Jahre widme. Für Serienschöpfer Peter Morgan müssten nämlich mindestens zehn Jahre zwischen einem realen Ereignis und der späteren Darstellung in der Serie vergangen sein. Er brauche diese Zeit, "um eine Perspektive zu ermöglichen".
Die aufkeimende Liebe des zukünftigen Herrscherpaars
Im letzten Teil des Finales von "The Crown" wird die aufkeimende Romanze zwischen dem derzeitigen Thronfolger Prinz William (Ed McVey) und Kate Middleton (Meg Bellamy) an der Universität St. Andrews in Schottland gezeigt. 2011 heirateten die beiden, im September 2022 ernannte sie König Charles zum Prinzenpaar von Wales.
Auch auf Netflix
Aufgrund der "10-Jahres-Regel" von Serienschöpfer Peter Morgan wird die Geschichte Prinz Harrys und seiner Frau Meghan sowie ihr Bruch mit der Familie in "The Crown" nicht vorkommen. Der zweite Sohn von König Charles erzählt jedoch in einer Netflix-Dokumentation und in seiner 2023 erschienenen Biographie "Spare" seine Sicht der Ereignisse.
Unerwartetes Ende
"The Crown"-Schöpfer Peter Morgan sagte im Oktober 2023, dass der Tod von Queen Elizabeth in der Serie nicht einfach ignoriert werden könne - obwohl die letzte Staffel um 2005 herum endet, fast zwei Jahrzehnte vor dem tatsächlichen Tod der Monarchin. "Ich musste versuchen, einen Weg zu finden, wie die letzte Folge den Tod der Figur thematisiert, obwohl sie da noch nicht gestorben war."
"Globaler kultureller Zeitgeist"
2020 gab Netflix bekannt, dass seit Serienbeginn 2016 weltweit 73 Millionen Haushalte das königliche Drama gesehen hatten. Geschäftsführer Ted Sarandos nannte es "Teil des globalen kulturellen Zeitgeistes". Der "Observer" urteilte: "Es war schon immer einfach, das Privileg auszumachen. Aber kein Dokumentarfilm kann es mit 'The Crown' aufnehmen, wenn es darum geht, den Preis dafür zu zeigen."
Adaption aus dem Englischen: Bettina Baumann, Suzanne Cords.