Stahlkocher wittern Morgenluft
18. Dezember 2012Im zu Ende gehenden Jahr 2012 haben die deutschen Stahlproduzenten mit einem rückläufigen Geschäft zu kämpfen: Die Produktion ist um rund vier Prozent auf insgesamt 42,5 Millionen Tonnen geschrumpft. Für 2013 rechnen die Stahlkocher jedoch mit einer Erholung und einem leichten Wachstum von etwa einem Prozent. Das geht aus der Geschäftsprognose 2013 der Wirtschaftsvereinigung Stahl hervor, die am Dienstag in Düsseldorf vorgestellt wurde.
Ihren Optimismus gründen die deutschen Stahlproduzenten auf "hoffnungsvolle Signale", die sie in wichtigen Abnehmerbranchen ausgemacht haben. Die Wirtschaftsvereinigung rechnet mit einer anziehenden Nachfrage aus der Automobilindustrie, dem Anlagen- und Maschinenbau sowie aus dem Baugewerbe.
Die Krise wird noch dauern
Die Schwerindustrie steckt weltweit in der Krise, das spüren neben dem Weltmarktführer ArcelorMittal auch die deutschen Branchenriesen ThyssenKrupp und Salzgitter. Wegen der Schuldenkrise ist der Absatz in den südeuropäischen Ländern fast komplett eingebrochen, außerdem müssen derzeit noch enorme Lagerbestände abgebaut werden. Daher tritt Stahl-Verbandspräsident Hans-Jürgen Kerkhoff auch auf die Euphoriebremse: "Im kommenden Jahr ist noch nicht mit einer durchgreifenden Erholung der Stahlkonjunktur zu rechnen."
Beim deutschen Stahlkocher ThyssenKrupp sind zurzeit etwa 2000 Beschäftigte in Kurzarbeit, außerdem hat der Konzern mit den Folgen des Missmanagements der vergangenen Jahre zu kämpfen. So fressen Fehlinvestitionen in nord- und südamerikanische Stahlwerke ein Loch von rund fünf Milliarden Euro in die Bilanz des Unternehmens, das seinen Sitz in Essen und Duisburg hat.
dk/wen (dpa/rtr)