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Geldsegen für den Staat

21. Oktober 2013

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im September kräftig gestiegen. Setzt sich diese Entwicklung fort, dürften die Staatseinnahmen 2013 über der Prognose der Steuerschätzer liegen.

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Euro-Geldscheine (Copyright: Fotolia)
Bild: Fotolia/imageteam

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums kassierte der Fiskus im vergangenen Monat 54,7 Milliarden Euro an Steuern und damit 7,8 Prozent mehr als im September vor einem Jahr. Reine Gemeindesteuern sind darin nicht enthalten. Damit kamen in den ersten drei Quartalen bereits 416,4 Milliarden Euro in die Kassen von Bund und Ländern, 3,2 Prozent mehr als von Januar bis September 2012. Der Zuwachs liegt damit über dem für 2013 insgesamt geschätzten Plus von 2,5 Prozent. Die nächste Steuerschätzung steht im November an. Eine Korrektur der Prognose für 2013 nach oben ist wahrscheinlich.

Im August waren die Steuereinnahmen wegen einer Reihe von Sondereffekten, etwa höhere Abführungen an die EU, um 2,3 Prozent geringer ausgefallen. Es war der erste Rückgang seit Mai 2012. Der Zuwachs im September ist nach Darstellung des Finanzministeriums vor allem auf die gestiegenen Einnahmen aus der Lohnsteuer (plus 6,1 Prozent), der veranlagten Einkommensteuer (plus 9,2 Prozent) und der Körperschaftsteuer (plus 93,6 Prozent) zurück. Dass sich die Einkünfte aus der von großen Unternehmen gezahlten Körperschaftsteuer nahezu verdoppelten, geht nach Angaben der Beamten von Finanzminister Wolfgang Schäuble auf einen statistischen Effekt zurück, weil die Vergleichsbasis September 2012 extrem niedrig war.

Bundesfinanzminister Schäuble (Foto: dpa)
Kann sich über eine volle Kasse freuen: Finanzminister SchäubleBild: picture-alliance/dpa

In den gestiegenen Steuereinnahmen spiegeln sich die hohe Beschäftigung und die guten Konjunktur wider. Das Finanzressort rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs bleibt. "So nimmt die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen deutscher Produzenten tendenziell zu", hieß es im neuen Monatsbericht des Ministeriums. "Und die auf hohem Niveau befindliche Stimmung in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes verbessert sich kontinuierlich." Die Industrie dürfte das Wirtschaftswachstum daher auch weiter anschieben. Aber auch die Vorzeichen für einen wachsenden privaten Konsum stünden angesichts der steigenden Beschäftigung und damit einhergehender Einkommensverbesserungen gut, so der Ministeriumsbericht.

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wl/sti (rtr, dpa)