Kritik an Nordkoreas Atomprogramm
31. Oktober 2014Beim Besuch des deutschen Außenministers steht das Thema Nordkorea gleich mehrfach auf der Tagesordnung. Bereits bei seinem Gespräch mit Südkoreas Außenminister Yun Byung-se sei es um die schwierige Frage der Vertrauensbildung auf der koreanischen Halbinsel gegangen, sagte Frank-Walter Steinmeier nach dem Treffen.
Kritik auch beim Thema Menschenrechte
Steinmeier kritisierte das Verhalten des zwar armen aber hochgerüsteten Nachbarn in Norden als kontraproduktiv. "Es wird nicht alles gleichzeitig gehen: die Beibehaltung des Atomprogramms und der Wunsch nach wirtschaftlicher Entwicklung und gute nachbarschaftliche Beziehungen", so der deutsche Außenminister. Weiterhin kritisierte er die "mangelnde Transparenz in Nordkorea" sowie den "Umgang mit Menschenrechten" des Regimes in Pjöngjang.
Außerdem geht es bei Steinmeiers Besuch auch um die Unterstützung Deutschlands für eine Vereinigung Süd- und Nordkoreas. Deutschland will dabei seine Erfahrungen beim Wiedervereinigungsprozess einbringen. Man wolle dabei "nicht als Lehrmeister auftreten", betonte der deutsche Außenminister. Doch Deutschland und Korea verbinde die "schmerzliche Erfahrung einer jahrzehntelangen Teilung", sagte Steinmeier, dieses Feld der Zusammenarbeit sei ein ganz besonderes.
Arbeitsgruppe Wiedervereinigung
Erstmals tagt in Seoul eine hochrangige Beratergruppe zu außenpolitischen Aspekten der Wiedervereinigung, in der die deutschen Erfahrungen mit Korea eingebracht werden sollen. Sie war am 18. September 2014 in Berlin ins Leben gerufen worden. Steinmeier und Yun werden am Samstagmorgen mit dem Beratergremium zusammentreffen.
Insgesamt zwei Tage bleibt der deutsche Außenminister in Südkorea. Bei seinem Besuch wird er auch Gespräche mit Staatspräsidentin Park Geun Hye führen. Zum Abschluss will Steinmeier zur demilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten fahren. Am Samstag fliegt Steinmeier weiter nach Indonesien.
cw/gmf (dpa, auswärtiges-amt.de)