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Symbolische Protestzüge in Caracas

3. März 2014

Tausende Menschen haben abermals in Venezuela gegen Präsident Maduro und seine Regierung demonstriert. In der Hauptstadt Caracas gingen knapp 20.000 Menschen auf die Straßen - diesmal in einer ungewöhnlichen Formation.

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Mit einer riesigen Venezuela-Fahne ziehen Tausende durch Caracas (Foto: afp/Getty Images)
Bild: Getty Images

Zu der neuen Demonstration in Caracas hatten Studenten und Opposition aufgerufen. Etwa 20.000 Menschen folgten dem Aufruf und zogen in vier Protestmärschen zur zentralen Kundgebung im wohlhabenden Stadtteil Chacaito. Die Protestzüge sollen die Hauptvorwürfe der Demonstranten symbolisieren: Sie richteten sich gegen die grassierende Kriminalität, die Untätigkeit der Polizei, die Wirtschaftskrise sowie die Zensur der Medien.

Die Teilnehmer des Sternmarsches riefen die linksgerichtete Regierung von Nicolás Maduro zu einem "ernsthaften Dialog" auf, unter anderem auch, um die Gewalt bei den Kundgebungen zu beenden. Nach dem Protestzug errichteten hunderte Aktivisten Barrikaden, verbrannten Autoreifen und warfen Steine und Feuerwerkskörper auf Einheiten der Nationalgarde, die Tränengas einsetzte. Auch in mehreren Städten der Provinz gingen laut Medienberichten erneut tausende Menschen auf die Straße.

Bisher 18 Todesopfer

Die Proteste der zunächst überwiegend studentischen Gegner begannen Anfang Februar aus Wut über die hohen Lebenshaltungskosten, die verbreitete Korruption und die häufigen Versorgungsengpässe. Immer wieder kam es bei den Kundgebungen zu schweren Straßenschlachten. Dabei wurden insgesamt 18 Menschen getötet und mehr als 260 verletzt. Den Demonstrationen haben sich inzwischen auch radikale konservative Oppositionsführer mit dem Ziel angeschlossen, Maduro und seine Regierung nach noch nicht einmal einem Jahr im Amt abzulösen.

Erst am Samstag hatten Oppositionsvertreter und Studenten einen Autokorso durch die Hauptstadt organisiert, um gegen die Regierung zu protestieren. An der Kundgebung nahmen die Fahrer von mindestens 500 Autos und Motorrädern teil.

Italienische Fotografin freigelassen

Am Sonntag wurden dutzende regierungskritische Demonstranten und die italienische Fotografin Francesca Commissari aus der Haft entlassen. Commissari gab ihre Freilassung selbst über Twitter bekannt, während die Entlassung von mehr als 40 am Freitag inhaftierten Demonstranten von der Nichtregierungsorganisation Foro Penal bestätigt wurde. Damit befinden sich immer noch rund 30 Demonstranten hinter Gittern. Commissari arbeitet für die venezolanische Zeitung "El Nacional". In den vergangenen Tagen wurden mehrere Journalisten festgenommen, darunter auch Reporter von Nachrichtenagenturen und der freie Journalist Andrew Rosati, der für die Zeitung "Miami Herald" berichtet.

Um die Bereitschaft zu Protesten zu dämpfen, hatte Maduro zum Karneval eine siebentägige Ferienzeit ausgerufen. Seine Kritiker warfen ihm vor, er wolle damit die Demonstranten schwächen. "Wir verneigen uns vor den Toten", sagte der Student Argenis Arteaga. "Es gibt nichts zu feiern."

Ein Demonstrant wirft eine Tränengasgranate zur Polizei zurück (Foto: Reuters)
Auch beim jüngsten Sternmarsch in Caracas gab es AusschreitungenBild: Reuters

Der venezolanische UN-Botschafter Jorge Valero kündigte für Dienstag ein Treffen von Außenminister Elias Jaua mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Genf an. Ban hatte Regierung und Opposition zuvor zu konkreten Schritten aufgerufen, um die zunehmende Polarisierung auf dem Dialogweg zu lösen.

kle/uh (afp, epd, rtre, ape)