Stichwort: ISAF-Schutztruppen in Afghanistan
6. Februar 2008Die ISAF, die "International Security Assistance Force", setzt sich aus insgesamt 9000 Soldaten aus 37 Nationen zusammen. 26 NATO-Staaten sowie elf weitere Länder sind an dem Einsatz beteiligt, darunter Autralien und Neuseeland. Die Stationierung in dem zentralasiatischen Staat erfolgte auf Anfrage der neuen afghanischen Regierung an die internationale Staatengemeinschaft und wurde durch die Resolution 1386 am 20. Dezember 2001 vom Weltsicherheitsrat genehmigt.
Wechselndes Kommando
Dabei unterscheidet sich die ISAF grundlegend von den in anderen Weltregionen stationierten Blauhelmtruppen. Während diese rein friedenssichernde Funktionen erfüllen, darf die NATO-Schutztruppe in Afghanistan im Ernstfall auch Waffengewalt anwenden, abgesichert durch die UN-Resolution. Das Kommando über die Truppen wechselt dabei unregelmäßig, derzeit unterstehen sie Generalleutnant David J. Richards aus Großbritannien.
Das ISAF-Hauptquartier liegt in der afghanischen Hauptstadt Kabul, wo über 600 Soldaten die Einsätze planen und überwachen. Sie leiten verschiedene Truppenteile wie die taktisch orientierten "Multinational Brigades", die Logistikabteilungen der "Regional Area Coordinators" oder die Luftstreitkräfte der "Air Task Forces". Die Versorgung der Soldaten erfolgt einerseits über den Flughafen Köln/Wahn, andererseits über einen Luftwaffenstützpunkt in Termez (Usbekistan) und einen französischen Flughafen in Duschanbe (Tadschikistan).
Ausweitung des Einsatzes
Nachdem das Einsatzgebiet der ISAF-Truppen zunächst auf Kabul und die unmittelbare Umgebung beschränkt war, wurde es nach und nach ausgeweitet. Inzwischen operieren die internationalen Einheiten im gesamten Land.
Der genaue Auftrag, der auch auf derTaschenkarte eines jeden ISAF-Soldaten abgedruckt ist, lautet: "Unterstützung der vorläufigen Staatsorgane Afghanistans und ihrer Nachfolgeinstitutionen bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit, so dass sowohl die afghanischen Staatsorgane als auch das Personal der Vereinten Nationen (inkl. ISAF) und anderes Zivilpersonal (insb. solches, das dem Wiederaufbau und humanitären Aufgaben nachgeht) in einem sicheren Umfeld arbeiten können, und Sicherheitsunterstützung bei der Wahrnehmung anderer Aufgaben in Unterstützung des Bonner Abkommens."