Die Kandidaten beim deutschen ESC-Vorentscheid
25. Februar 2016Hohe Wellen begleiten den deutschen Vorentscheid für die Teilnahm am Eurovision Song Contest (ESC) im Mai in Schweden. In der ARD ist der Norddeutsche Rundfunk (NDR) für die Durchführung zuständig. Ende letzten Jahres präsentierte der NDR das neue Konzept - und Sänger Xavier Naidoo. Es sollte nur ein einziger Kandidat beim Vorentscheid dabei sein. Allerdings hätte man in der Show eines von mehreren Naidoo-Songs für Schweden wählen können.
Das Zurückrudern
Der sechsfache ECHO-Preisträger ist jedoch seit Jahren umstritten - wegen seiner religiösen Liedtexte und seines merkwürdigen Weltbildes. Er behauptet beispielsweise, die Bundesrepublik Deutschland sei kein souveräner Staat, sondern immer noch von den Alliierten des Zweiten Weltkriegs besetzt. Auch behauptet er, die Terroranschläge vom 11. September 2001 hätten gar nicht stattgefunden. Naidoo war nicht mehr zu halten. Der NDR zog die Nominierung zurück und kündigte an, ein neues Konzept vorzustellen.
Der Reiz des Vorentscheids
Die Teilnahme beim deutschen Vorentscheid war schon zu Grand-Prix-Zeiten sehr beliebt. Der Grund liegt auf der Hand: Die oft noch unbekannten Künstler können in der TV-Sendung ein Millionenpublikum erreichen. Am Donnerstag dabei ist unter anderem die Castingshow-Gewinnerin Jamie-Lee Kriewitz. Sie habe "total Bock darauf", gab sie zu Protokoll. Fast genau so sieht es der Sänger und Schauspieler Christian Friedel von der Band Woods Of Birnam: "Jede Band, die hier antritt, möchte natürlich gewinnen", sagt er. Alex Diehl tritt mit einem Friedenslied an. Aber auch die Metal-Band Avantasia, die Schlagersängerin Ella Endlich und das Indie-Pop-Duo Keøma wollen nach Stockholm. Dazu gibt's am Donnerstag Pop und Rock mit der Band Luxuslärm und dem Schwestern-Duo Joco. Und auch Schlager-Barde und Grand-Prix-Legende Ralph Siegel kann es wieder mal nicht lassen: Nach Jahren der Abstinenz versucht er es diesmal mit der Pop- und Schlager-Sängerin Laura Pinski.
Der Abstimmungsmodus
In zwei Runden können die Zuschauer per SMS, App oder mit dem guten alten Telefon abstimmen. Aus zehn Kandidaten werden die drei ermittelt, die ins Finale kommen. In einer zweiten Abstimmung wird dann in Köln der Sieger ermittelt. Eigentlich ganz einfach und auch nicht völlig neu. Das Spiel möge beginnen...