Stromboli: Der ständige Unruheherd
Der Stromboli ist einer der aktivsten Vulkane der Welt, kleinere Eruptionen gibt es im Minutentakt. Doch nun hat ein unvermittelt heftiger Ausbruch Bewohnern und Touristen einen Schrecken eingejagt. Ein Ausflügler starb.
Explosionen inmitten des Sommeridylls
Wie Kanonendonner schallte es von dem gut 900 Meter hohen Feuerberg herab: Am Mittwochnachmittag gab es zwei laute Explosionen am Stromboli in Italien. Eine zwei Kilometer hohe Aschesäule stieg in den Himmel, bevor der Rauch die Insel und das Meer verdunkelte. Augenzeugen erzählen, glühende Lavabrocken seien wie Feuerregen zu Boden gefallen. Am Hang des Vulkans brachen Feuer aus.
Pulverfass als Wohnort und Sehenswürdigkeit
Das Gestein unter dem sogenannten Liparischen Archipel, zu dem der Stromboli gehört, gerät schon seit über 2000 Jahren regelmäßig in Bewegung, kleinere Eruptionen gibt es im Rhythmus von etwa zehn Minuten. Tausende Touristen kommen jedes Jahr genau wegen des Vulkans hierher, vor allem in den Sommermonaten. Permanent wohnen nur etwa 500 Menschen auf der gleichnamigen Insel.
Schock nach Lavaregen
Zwei Frauen umarmen sich beim Betreten einer Fähre, die sie zum 70 Kilometer entfernten Milazzo an der sizilianischen Küste bringen soll. Der heftige Ausbruch des Stromboli hatte Bewohner und Touristen verängstigt, so dass einige ins Meer sprangen, andere sich in ihren Häusern verbarrikadierten. So wie diese Frauen verließen nach dem Ausbruch viele die Insel. Eine Zwangsevakuierung gab es nicht.
In Asche gehüllt
Asche bedeckt die Terrasse eines Restaurants im besonders betroffenen Hafenstädtchen Ginostra am Fuße des Vulkans. Ganz in der Nähe starb bei der Explosion am Mittwoch ein sizilianischer Wanderer, der mit einem Begleiter eine Exkursion zum Stromboli machen wollte. Nach Angaben der Rettungskräfte blockierten vermutlich herabstürzende Felsbrocken seinen Weg, und er erstickte durch vulkanische Gase.
Aufräumarbeiten begonnen
Auch am Tag nach dem Vulkanausbruch ist die Feuerwehr Medien zufolge noch damit beschäftigt, Glutnester an den Hängen zu löschen. Und, wie hier auf dem Bild, auch damit, die Ortschaften von Asche und Staub zu befreien. Seitens der örtlichen Behörden hieß es, die Lage sei unter Kontrolle.
Gefahr vorbei?
Laut dem Institut für Geophysik und Vulkanologie war eine der Explosionen vom Mittwoch die bislang stärkste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Asche erreichte, wie auf dem Bild zu sehen, auch das Meer. Italienische Medien zitierten Vulkanologen, wonach von dem Vulkan nun keine Gefahr mehr ausgehe. Der Stromboli habe sich in der Vergangenheit nach einem Ausbruch immer wieder schnell beruhigt.